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„Massive Missstände“ am Bahnhof Feldkirch

Nach einem Treffen mit Anrainern wird von Stadt Arbeitsgruppe zu Notreisenden gebildet.

Feldkirch. (VN-gms) Am vergangenen Donnerstag trafen sich Verantwortliche der Stadt Feldkirch mit Vertretern der Hausgemeinschaft des Hochhauses am Bahnhof Feldkirch. Die hatten sich in den letzten Wochen darüber beschwert, dass sich der Platz vor ihrem Haus zu einem Treffpunkt und teilweise auch Nachtlager für Notreisende entwickelt hat (VOL und VN-Heimat berichteten). Beim Treffen waren auch Vertreter der ÖBB vor Ort. Das Ergebnis war wenig erfreulich. „Es gibt massive Missstände“, berichtet Sozialstadtrat Guntram Rederer über das „sehr lange und intensive Gespräch“. Er stellt klar: „Das wollen wir in Feldkirch nicht. Bei allem Verständnis für die Lage der Notreisenden.“ Der Stadtrat kündigt gegenüber der VN-Heimat an, dass eine Arbeitsgruppe gebildet werde, die Maßnahmen entwickeln soll. Darin werden Vertreter der Sozialplanung, der Caritas, der Polizei sowie er selbst vertreten sein. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen auch die Hausbewohner und die ÖBB wieder eingebunden werden.

„Nicht wegschauen“

Rederer macht auch seine Position klar. „Ich stehe hinter dem Ansinnen der Bewohner und der ÖBB, dass wir hier nicht wegschauen und das auch nicht tolerieren können.“ Auf die konkreten Vorwürfe wollte der Stadtrat nicht eingehen, man habe Verschwiegenheit zugesagt. Er appelliert aber an die Bevölkerung. Wer helfen wolle, soll Spenden an die von der Stadt eingerichteten Stellen geben, aber keinesfalls die „bettelnden Roma“ unterstützen. Denn dadurch könne eine Sogwirkung entstehen, und „dass hier das Betteln gefördert wird, das will ich nicht.“

Einen anderen Eindruck von der Sitzung hatten die Hausbewohner. Dieter Doppelhofer meint, dass eigentlich nichts herausgekommen ist. Allerdings seien weniger bettelnde Personen am Bahnhof unterwegs. Was ihn aber nach wie vor ärgert, ist die Gesetzeslage. Hausbewohner werden der nächsten Stadtvertretungssitzung beiwohnen, um auf ihre Probleme aufmerksam zu machen.

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