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Maschinenbauer Emco soll in den nächsten Jahren kräftig wachsen

Der EMCO-Standort in Hallein.
Der EMCO-Standort in Hallein. ©Neumayr/Archivbild
Der neue Eigentümer der Salzburger Emco Gruppe, die auf Baumaschinenhandel und Ladetechnik spezialisierte Eugendorfer Kuhn Holding, hat mit dem Werkzeugmaschinenhersteller große Pläne.

“Wir wollen in den nächsten Jahren kräftig expandieren”, sagte Günter Kuhn, Geschäftsführer der Kuhn Holding, im Gespräch mit der APA. Märkte wie Brasilien, China, Russland oder Indien sind dabei Teil der Wachstumsstrategie. Der Umsatz soll in den nächsten Jahren von derzeit 150 Mio. auf 200 Mio. Euro klettern.

Millionen-Umsatz angepeilt

“Wir haben sehr viel Freude mit Emco”, zog Kuhn zehn Monate nach der Übernahme eine erste Bilanz. Die Kuhn Holding hat im Dezember vergangenen Jahres den Halleiner Werkzeugmaschinenhersteller von der insolventen A-Tec-Gruppe um 37,7 Mio. Euro (Kaufpreis inklusive Forderungsübernahmen) gekauft. “Das Unternehmen entwickelt sich sehr gut, bei den Aufträgen liegen wir über Plan”, sagte Kuhn. In manchen Ländern – wie in Deutschland – merke man aber durch die Konjunktur etwas Zurückhaltung. Für das laufende Jahr peilt Kuhn bei Emco einen Umsatz von 150 Mio. Euro an. Der Werkzeugmaschinenhersteller beschäftigt rund 650 Mitarbeiter im Stammwerk in Hallein sowie an den Standorten in Norditalien und Deutschland. Ins operative Tagesgeschäft von Emco wollen sich Kuhn und seine beiden Söhne Andreas und Stefan nicht einmischen: “Wir sehen uns eher als aktiver Aufsichtsrat.”

Die Kuhn Holding ist auf Baumaschinenhandel und Ladetechnik spezialisiert. Unter anderem hat Kuhn die Generalvertretung für Palfinger-Kräne in mehreren europäischen Ländern und ist der größte private Komatsu-Händler in Europa. Für 2012 erwartet Kuhn im Stammgeschäft rund 400 Mio. Euro Umsatz – nach 440. Mio. Euro im abgelaufenen Jahr.

Neue Standorte in China

Vom Know-how, das die Kuhn Holding im Vertriebsbereich hat, soll Emco profitieren. “Wir legen unseren Fokus sehr stark auf den Ausbau des Vertriebs und die Internationalisierung”, sagte Kuhn. Konkret im Visier hat das Salzburger Unternehmen dabei unter anderem Brasilien, Russland oder China, wo man schon mit einer Vertretung in Hongkong und zwei Niederlassungen vertreten ist. Auch Indien steht auf der Agenda. “Es geht darum, die Märkte kennenzulernen und sie richtig zu entwickeln. Es braucht aber immer den richtigen Partner.” Der sei besonders wichtig, weil Emco den Kunden in aller Welt auch entsprechende Servicequalität bieten will.

Emco hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Spezialisten für Industriewerkzeugmaschinen entwickelt. Erst kürzlich wurde eine neue Reihe von Vertikaldreh- und -fräsmaschinen vorgestellt. Zum Kundenkreis gehören beispielsweise metallverarbeitende Betriebe, Autozulieferer oder der Flugzeugbau. Mit diesem Segment werden etwa 70 Prozent des Gesamtumsatzes erzielt, 30 Prozent entfallen auf den Ausbildungsbereich. Emco liefert dabei nicht nur die Werkzeugmaschinen, sondern stellt auch die Hallen hin und sorgt für die Schulung. Ein Ausbildungszentrum mit 1.200 Maschinen steht im Nahen Osten vor der Fertigstellung, Projekte gibt es unter anderem auch in Südamerika, Afrika und Asien.

Derzeit macht die Kuhn Holding ein Drittel ihres Umsatzes mit Emco, zwei Drittel mit dem Stammgeschäft Baumaschinen und Ladetechnik. Der Anteil von Emco am Gesamtgeschäft soll wachsen. “Bei Kuhn sind wir durch die Generalvertretungen limitiert, bei Emco können wir weltweit ausbauen”, sagte Kuhn. Langfristig könnte der Anteil von Emco fünfzig Prozent am Gesamtumsatz der Kuhn Holding betragen. (APA)

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