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Markus Wallner zu Rauchen ab 18: Es braucht mehr Prävention

Im Sommer 2018 kommt das Rauchverbot für alle unter 18 Jahren. Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner steht hinter der Entscheidung - und verlangt mehr Anstrengungen in der Prävention. 
Altersgrenze wird angehoben

Rauchen wird ab Juni 2018 in ganz Österreich erst mit 18 Jahren erlaubt werden. Darauf haben sich diesen Freitag in Krems die Jugendreferenten gemeinsam mit Jugendministerin Sophie Karmasin geeinigt. Landeshauptmann Markus Wallner hält dies nicht nur für einen realistischen Zeitrahmen, sondern auch für den richtigen Weg.

Durch diese Entscheidung nähere man sich der Gesetzgebung der meisten anderen EU-Ländern an. Für ihn spricht viel für diese Gesetzesanpassung. Wichtig sei jedoch vor allem die Prävention, Gesetze allein würden zu wenig ändern. Ein Verbot von stillen Verkäufern, sprich Zigarettenautomaten, sieht er jedoch eher nicht für notwendig an.

Bundesländer bekennen sich zu Rauchverbot

Die Jugendreferenten der Bundesländer haben sich bei einer zweitägigen Konferenz in Krems auf die Umsetzung dieses Vorschlags von Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) geeinigt. Mitte 2018 soll das neue Alterslimit für den Kauf von Zigaretten in Kraft treten, in Kombination mit einem Maßnahmenpaket zur Prävention.

In einer gemeinsamen Pressekonferenz zum Abschluss der Tagung bezeichnete die Ministerin am Freitag das Vorhaben der Länder, in ihren Landtagen entsprechende Beschlüsse zu fassen, als Meilenstein in der gesundheitspolitischen Jugendpolitik. Parallel dazu werde der Bund in Zusammenarbeit mit Netzwerken wirksame Präventionsansätze erarbeiten.

Österreich zähle mit Belgien und Luxemburg zu den einzigen Ländern in der EU, in denen Rauchen ab 16 erlaubt ist. “Wir sollten also den anderen Ländern folgen”, sagte Karmasin. Österreich sei “Europameister” bei jugendlichen Rauchern. In der Frage der Jugendgesundheit gehe es aus Bundesländersicht auch darum, eine glaubwürdige Position einzunehmen, meinte Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). In jungem Alter zu rauchen sei schädlich und bewirke eine noch schlimmere Abhängigkeit.

rauchengrafik
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Einig war man sich, dass es nicht um den erhobenen Zeigefinger und zusätzliche Sanktionen gehe, sondern um Prävention. Niederösterreichs Landesrat Karl Wilfing (ÖVP) erklärte, dass die Trafikanteninnung im Vorfeld ihre Unterstützung bei der Einhaltung der neuen Regelung zugesagt habe. Österreich habe zwar schon sehr viele Verbote, dieses sei “absolut sinnvoll”, unterstrich er. Studien würden belegen, dass ein höheres Einstiegsalter positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat und die Raucherzahlen verringert. In NÖ finden zum Thema Prävention pro Jahr rund 250 Workshops in Schulen statt. Nun will Wilfing mit den anderen Bundesländern zusammenarbeiten, um gemeinsame Präventionsprojekte umzusetzen.

Harmonisierung der Jugendschutzbestimmungen

Neben der Anhebung des Schutzalters von 16 auf 18 Jahre beim Nikotinkonsum kamen die Jugendlandesräte überein, an der österreichweiten Harmonisierung der Jugendschutzbestimmungen – unter anderem bei den Ausgehzeiten für Jugendliche – zu arbeiten. Eine Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz von Niederösterreich wurde eingerichtet. Bei der nächsten Konferenz in einem Jahr in Tirol will man Ergebnisse vorlegen.

Zwei Tage lang wurden 17 Tagesordnungspunkte konstruktiv beraten, resümierte Wilfing.”Besser hätte es nicht laufen können”, meinte Karmasin. Einer der Schwerpunkte galt dem Ansatz, Jugendarbeit mit Integrationsgedanken zu verknüpfen und Maßnahmen zu erarbeiten.

Die Forderung nach österreichweit einheitlichen Jugendschutzbestimmungen hatte die Bundesjugendvertretung bei einer Aktion vor dem Konferenzort, dem Haus der Regionen in Krems, erneuert. Die Teilnehmer wiesen mit auf ihre Sonnenbrillen geklebten Paragrafenzeichen auf den herrschenden Gesetzes-Wirrwarr hin.

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