Margarethe Eichler feiert ihren 95. Geburtstag

 „Man gibt mir höchstens 70 Jahre“, erklärt sie stolz. Seit 50 Jahren wohnt sie in der Josef-Huter-Straße, hoch über den Dächern von Bregenz, mit einem atemberaubenden Blick über den Bodensee.

Geboren wurde Margarethe geb. Malata in Reutte/Tirol, wo sie behütet mit ihren beiden älteren Schwestern aufwuchs. Seit ihrem elften Lebensjahr wohnt sie in Vorarlberg. Ihr Vater war Bahnhofvorstand in Feldkirch und dann in Bregenz, wo Margarethe die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe Marienberg besuchte. Liebevoll kümmerte sie sich dann um ihre kranke Mutter. „Meine große Leidenschaft gehörte der Malerei, ich war Schülerin von Bartle Kleber“, erzählt sie. „Er wollte mich nicht nach Wien studieren gehen lassen, er wusste, wie das dort zugeht“, ergänzt die Jubilarin.

Durch die Malerei lernte sie ihren Mann Oswald Eichler aus Bregenz kennen. Er besuchte die Kunstakademie in Wien und arbeitete bei seiner Tante im Stoffgeschäft Darte in Bregenz. Am 23. August 1949 läuteten für sie die Hochzeitsglocken und 33 Jahre führte sie mit ihm eine glückliche Ehe. 1982 musste sie seinen Tod beklagen. Kinder gingen aus der Verbindung keine hervor, doch ihre drei Nichten und ein Neffe entschädigen sie durch ihre Zuneigung und Fürsorge. 1993 fand sie in Johann Alge aus Lochau einen zweiten Ehemann. Er starb 2001.

Ihren Tag beginnt die Jubilarin zwischen sieben und acht Uhr. Mit den Assistentinen Lubica und Sona erledigt sie den Haushalt. Dann wird eingekauft und der Nachmittag gehört der Geselligkeit. Mittwochs trifft Margarethe ihre Bekannten im Mercure, und am Freitag genießt sie mit befreundeten Frauen das gute Essen im Restaurant Leutbühel. Sie liebt Tiere, besonders Hunde, Katzen und Vögel. Jahrelang führte sie am Sonntag und an Feiertagen den Hund ihrer Nachbarn spazieren. Das ist ihr jetzt zu anstrengend und so freut sich über seine Besuche.

Ihren 95. Geburtstag feiert die Jubilarin bei guter Gesundheit zu Hause. „Mir geht es so gut, weil ich auf mein Herz aufpasse, denn das ist meine Schwachstelle“, ist von ihr zu erfahren. Eine Nichte kommt aus Tirol und ihre vielen Bekannten werden sie an ihrem Jubeltag Hoch leben lassen.