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Marcel Squinobal: "Die Solidarität ist unglaublich"

Schwarzach - "Es geht mir gut." Bessere vier Worte aus dem Mund von jemandem, der einen schrecklichen Flugzeug-Crash mit fast 100 Toten überlebt hat, gibt es nicht.    

Marcel Squinobal, 33, sprach sie gestern Vormittag, als die „VN“ wieder bei ihm im Bangkok Hospital von Phuket anriefen. Der junge Lauteracher wirkte bereits um vieles gefestigter als am Vortag, als ihm das schreckliche Ereignis noch tief ins Gesicht und in die Stimme geschrieben stand.

Marcel ist beeindruckt von der riesigen Solidarität, die den Überlebenden entgegenschlägt. „Heute war sogar der thailändische Premierminister bei uns im Zimmer. Er hat uns Geld gegeben und alles Gute gewünscht.“ Das Bangkok-Hospital von Phuket gleicht dieser Tage einem Bienenstock. „Es sind viele Reporter und Kamerateams aus aller Welt da. Medienleute von ZDF und RTL sind mir besonders aufgefallen.“ Damit aber noch nicht genug. „Auch viele Touristen kommen vorbei. Sie bieten Hilfe an, fragen uns, was sie für uns tun können.“ Squinobal ist beeindruckt von der „riesigen Solidarität. Unglaublich, wie viel Hilfsbereitschaft uns Überlebenden entgegenschlägt.“

Froh ist der Lauteracher Gastwirt vor allem, dass sich die Insassen des Todesfluges miteinander austauschen können. Unter ihnen sind viele Thailänder, aber auch Deutsche und Engländer. „Du musst darüber sprechen. Das tut uns allen gut.“ Nicht leicht ist die Ausnahmesituation für das sehr freundliche Personal des Krankenhauses. Einerseits werden die Patienten so gut es geht abgeschirmt, andererseits versucht man den Wünschen der internationalen Medien nach Information durch die Überlebenden nachzukommen.

Noch nicht genau weiß Marcel Squinobal, wann er zusammen mit seinem deutschen Freund Christof nach Hause kommt. „Da herrscht ein bisschen ein Chaos. Ursprünglich hieß es, ich müsse nach Bangkok. Jetzt will mir die Botschaft per Fax die notwendigen Papiere zukommen lassen. Aber die größte Ungewissheit ist: Gibt es noch Plätze in einem Direktflug von Phuket nach Hause.“ Klar ist für Marcel Squinobal nur eines: Er möchte so schnell wie möglich nach Hause. Dafür sitzt er auch wieder in einen Flieger. Etwas, was er sich am Vortag noch überhaupt nicht vorstellen konnte.

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