AA

Mani Matter und sein Vorarlberger Interpret

Kurt Schwab huldigte Mani Matter am Saumarkt.
Kurt Schwab huldigte Mani Matter am Saumarkt. ©Emir Uysal
Kurt Schwab, legendäres Mitglied der Kabarett-„Wühlmäuse“ von einst, sang am Saumarkt Lieder des Schweizer Chansonniers Mani Matter.

Feldkirch. (sch)  Der Berner Liedermacher, Sänger und Jurist Mani Matter wurde 1936 geboren und starb mit 36 Jahren im Jahre 1972 bei Kilchberg durch einen Autounfall. Er ist auch 40 Jahre nach seinem Tod vor allem in der Schweiz noch ungemein populär, seine in volkstümlichem Tonfall komponierten und getexteten Lieder in Berner Dialekt werden immer wieder gesungen. Sie sind stets geprägt von einem trockenen bis schwarzen Humor, von auch kritischen Wortspielen und melodischen Wendungen, deren Pointe bisweilen verblüfft oder überhaupt fehlt. Georges Brassens galt u. a. als Vorbild Matters, und die alltäglichen Situationen, die Matter in seinen Liedlein schildert und die oft einen Zug ins Absurde zeigen, erinnern öfters an Karl Valentin, Ringelnatz, Heinz Erhardt, Reinhard Mey…   Obwohl Mani Matter, dem Sänger mit dem markanten schwarzen Schnauzbart, nur ein kurzes Leben vergönnt war, tragen doch einige LPs und DVDs seine Kunst über den Tod hinaus weiter. Etliche Coverversionen verschiedener Interpreten erschienen 1992 auf dem Album „Matter Rock“.

 

Kurt Schwab und Mani Matter Kurt Schwab, der pensionierte Vorarlberger HS-Lehrer und vielseitige Musiker (Cello, Gitarre), unvergessen aber vor allem als „Wühlmaus“ seines Schwagers Heiner Linder, entdeckte einst in einer Kabarettnummer das berühmte Lied „I han es Zündhölzli azündt“ (Vision eines möglichen Weltbrandes) und ist seither ein Fan des Schweizers aus Bern, hat seine Texte akribisch studiert bzw. gelernt und gibt nun Konzerte mit Matter-Liedern samt Gitarrebegleitung. Am Samstagabend begeisterte Kurt Schwab im Theater am Saumarkt das Publikum, das Mani Matter treu geblieben ist oder ihn erst kennen lernen wollte.  Schwab will Matter keineswegs imitieren, aber sein ausdrucksvolles Timbre  und die perfekte Beherrschung des Berner Dialekts holten geistig den berühmtesten Schweizer Liedermacher ins gut besuchte TaS. Kurt Schwab sang ein legendäres Konzert Mani Matters kurz vor dessen Tod in Basel mit derselben Programmfolge, u. a. „D Nase“, „Dr Alpeflug“, „Dr Parkingmeter“ oder das bitter-komische „Alls wo mir id Finger chunnt“, das Klagelied eines ungeschickt-liebenswerten Pechvogels.

Ein herzhafter Abend, der zweifellos zur Weiterbeschäftigung mit dem genialen, leider früh vollendeten  Mani Matter anregte.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Feldkirch
  • Mani Matter und sein Vorarlberger Interpret