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MAN-Vertrieb nach Razzia im Visier der Ermittler

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Nach der Razzia beim MAN-Konzern steht der Vertrieb des Lastwagen- und Maschinenbauers im Fadenkreuz der Fahnder.

Die Ermittlungen richteten sich gegen Mitarbeiter auf Vertriebsebene, nicht gegen Mitglieder des Konzern- oder Spartenvorstandes, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Anton Winkler am Mittwoch in München. MAN steht im Verdacht, den Verkauf von Lastwagen und Bussen über Jahre hinweg mit Schmiergeldern angekurbelt zu haben. Laut Winkler geht es um einen “niedrigen zweistelligen Millionenbetrag”. Details zum weiteren Fortgang der Ermittlungen oder zu den drei beschuldigten Personen nannte er nicht. “Wir stehen noch am Anfang.” Auch MAN machte keine weiteren Angaben.

Die Staatsanwaltschaft hatte am Dienstag Büros und 39 Niederlassungen von MAN sowie die Privatwohnungen der drei Beschuldigten durchsucht. Oberstaatsanwalt Manfred Nötzel sprach von einem “System zur Förderung des Absatzes von Lkw und Bussen im Bundesgebiet”. MAN-Verkäufer hätten “Provisionen” an Einkäufer von Firmen gezahlt, damit diese MAN-Busse und Lkw kauften oder leasten und nicht die anderer Hersteller. In Deutschland geht es nach Angaben von MAN vom Dienstag um verdeckte Provisionszahlungen in einer Gesamthöhe von rund einer Million Euro, im Ausland um mehrere Millionen.

Auf die Spur von MAN war die Staatsanwaltschaft durch Hinweise der Finanzbehörden gekommen, denen die Zahlungen an die Mitarbeiter von MAN-Kunden aufgefallen waren. Ob die Vorgänge auch intern aufgefallen und untersucht worden sind, wollte ein Konzernsprecher nicht sagen. MAN hatte vor knapp zwei Jahren sein internes Compliance-System verstärkt.

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