Amtsgebäude, Büros, Banken oder Krankenhäuser sind ebenso davon betroffen wie Beisln, Cafes oder Restaurants.
Unter den Vergnügungslokalen sind nur solche ausgenommen, die kein Essen zubereiten oder servieren, also Cocktail-Bars und Discotheken. Bei schweren Verstößen drohen drastische Geldbußen bis zu einer Million Euro.
Touristen bekommen die Neuregelung schon am Flughafen Son Sant Joan in Palma zu spüren: Die Aschenbecher seien entfernt worden, spezielle Raucherzonen wie an anderen Airports seien nicht geplant, berichtete die Lokalpresse am Sonntag.
Im Raucherparadies Spanien hat das Gesetz durchaus eine historische Dimension. Wir sind die erste Region des Landes, die eine solche Regelung einführt, sagte die balearische Gesundheitsministerin Aina Castillo stolz. Es geht darum, die Rechte der Nichtraucher zu schützen und die Raucher zur Abkehr von ihrer Sucht zu bewegen. Nach dem neuen Gesetz ist zudem der Verkauf von Zigaretten an Jugendliche unter 18 Jahren verboten, und auch die Tabakwerbung wird stark eingeschränkt.
Viele Wirte sind jedoch verunsichert. In den ersten Monaten kann die Umsetzung schwierig werden, meint der zuständige Vertreter des Gastronomieverbandes, Francisco Martinez, vielsagend. In Restaurants und Beisln heißt die Devise nämlich generell Prohibido Fumar (Rauchen verboten). Es sei denn, in dem Lokal wird eine Raucherzone eingerichtet. Die Nichtraucher dürfen sich aber nicht gestört fühlen. Wie soll ich den Leuten verbieten zu rauchen? Es müsste die Polizei kommen und sie festnehmen, kritisierte der deutsche Wirt Udo Kaley in der Mallorca Zeitung.
So weit muss es vermutlich nicht kommen. Wer sich beim Essen im Restaurant von dem Qualm eines uneinsichtigen Tischnachbarn gestört fühlt, hat nun das Recht, den Kellner oder den Inhaber einzuschalten. Dieser müsste den Betreffenden bitten, seine Zigarette auszudrücken oder zu gehen. Hilft das nichts, ist in jedem Lokal ein Beschwerdebuch (libro de reclamaciones) vorhanden. Schon allein die Drohung, das Vergehen dort einzutragen, wirkt oftmals Wunder, denn die Bücher werden von den Gesundheitsämtern kontrolliert. Der Besitzer des Lokals muss dann entscheiden, ob er eine empfindliche Geldbuße in Kauf nimmt oder lieber einen rauchenden Kunden verliert, schrieb eine Lokalzeitung.
Negative Auswirkungen auf den Fremdenverkehr befürchten die Balearen nicht. Viele Urlaubsregionen haben ähnliche Regelungen eingeführt, sagte Tourismusminister Joan Flaquer. Außerdem wird ja das Rauchen nicht absolut verboten. In den Hotels werde es kaum Probleme geben, meint der mallorquinische Verbandschef Pere Canellas. In den Speisesälen sei das Rauchen ohnehin schon verboten. Im kommenden Jahr tritt überdies in ganz Spanien ein Antitabak-Gesetz in Kraft. Inwiefern dann das balearische Gesetz angepasst werden muss, ist aber noch unklar.
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