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Magna soll Opel übernehmen

Der angeschlagene Autobauer Opel flüchtet sich unter das Dach des österreichisch-kanadischen Zulieferers Magna und ist damit vorerst gerettet.

Nach einem Verhandlungsmarathon in der Nacht zum Samstag haben sich die deutsche Bundesregierung, Länder und die US-Regierung auf ein Modell zur Herauslösung von Opel aus der vor der Insolvenz stehenden Mutter General Motors geeinigt. Magna-Co-Chef Siegfried Wolf sagte in einer ersten Reaktion im ORF-Radio, er freue sich sehr, dass es “wirklich gelungen ist, eine Insolvenz von Opel zu verhindern zu können”. Eine Insolvenz helfe niemandem, sondern bedeute nur eine Beschädigung der Marke Opel und des Marktes.

Der deutsche Finanzminister Peer Steinbrück betonte nach dem Gipfel im deutschen Kanzleramt, dass eine Lösung gefunden wurde. Zuvor hatte sich GM mit Magna bereits grundsätzlich auf einen Einstieg bei dem Rüsselsheimer Autobauer geeinigt. Die deutsche Regierung hatte die Einigung auf ein neues Konzept zwischen Magna und der Opel-Konzernmutter General Motors zur Voraussetzung für ihre Treuhandlösung für Opel gemacht. Die Vereinbarung schließt auch eine Beteiligung des russischen Autobauers GAZ und der russischen Sberbank mit ein.

Opel soll zunächst an ein Treuhändergremium verkauft werden, bis eine abschließende Einigung mit Magna erreicht ist. Die dafür dringend benötigte Brückenfinanzierung sei ebenfalls abgesegnet worden, sagte Steinbrück. Bund und Länder wollen Opel Bürgschaften für Kredite von 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Das größte Opel-Land Hessen und Nordrhein-Westfalen müssen den Beschlüssen am Wochenende aber noch zustimmen.

Die Vereinbarung zur Rettung von Opel beinhalte “deutliche, aber vertretbare” Risiken, sagte der hessische Ministerpräsident Roland Koch. Opel habe eine Chance verdient, sich von der Mutter GM loszulösen.

Deutlich skeptischer äußerte sich allerdings Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, der Bedenken gegen die geplante Opel-Rettung äußerte. Er sei persönlich “zu einer anderen Einschätzung der Risiken gekommen”, sagte er. Aber auch die von ihm mehrfach ins Spiel gebrachte geordnete Insolvenz wäre mit Risiken behaftet gewesen.

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