Maduro für "sofortige" Wahl von Chavez-Nachfolger
In seiner Antrittsrede ersuchte Maduro die Wahlbehörden um eine “sofortige” Wahl eines Nachfolgers für Chavez. Die Opposition boykottierte die Amtseinführung Maduros.
Früher Busfahrer
Der frühere Busfahrer und Gewerkschafter Maduro legte am Freitagabend in Caracas vor Parlamentspräsident Diosdado Cabello den Amtseid ab. Er schwor “im Namen absoluter Loyalität zu Kommandant Hugo Chavez” die “Bolivarische Verfassung” Venezuelas zu verteidigen. Maduro soll bei den Neuwahlen als Spitzenkandidat der Vereinten Sozialistischen Partei Venezuelas (PSUV) ins Rennen gehen. Chavez’ Schwiegersohn, Forschungsminister Jorge Arreaza, wurde neuer Vizepräsident.
Boykott der Opposition
Oppositionsführer Henrique Capriles bezeichnete die Interimspräsidentschaft Maduros als illegitim. “Niemand hat Nicolas gewählt”, sagte Capriles vor Anhängern in Caracas. Die Entscheidung des obersten Gerichts, dass Maduro bis zur Wahl als Übergangspräsident eingesetzt werden soll, sei “Missbrauch”. Das Gericht hatte zuvor ein entsprechendes Urteil gefällt. Laut Verfassung muss Maduro binnen 30 Tagen Neuwahlen ansetzen.
Die Chavez-Gegner wollen ihren Kandidaten nächste Woche nach Ablauf der siebentägigen Staatstrauer nominieren, wie der Vertreter des venezolanischen Oppositionsbündnisses MUD in den USA, Pedro Mena, der Nachrichtenagentur dpa in Miami sagte. Erste Wahl sei der Gouverneur des Bundesstaates Miranda, Henrique Capriles Radonski. Der 40-Jährige hatte im Oktober die Präsidentenwahl gegen Chavez verloren.
Chavez wird einbalsamiert
Zuvor war in Anwesenheit dutzender Staats- und Regierungschefs in Caracas des verstorbenen Staatschefs Chavez gedacht worden. Zehntausende Menschen versammelten sich am Zugang zum Platz vor der Militärakademie in der venezolanischen Hauptstadt, um Chavez die letzte Ehre zu erweisen.
Wie Maduro am Donnerstag ankündigte, soll die Leiche Chávez’ einbalsamiert werden – ebenso “wie Ho Tschi Minh, wie Lenin, wie Mao Tse-tung”. Dies sei entschieden worden, “damit er ewig sichtbar bleibt, damit das Volk ihn in seinem Revolutionsmuseum bei sich haben kann”. Chavez war am Dienstag einem Krebsleiden erlegen. Er hatte das Land 14 Jahre lang sozialistisch regiert.
(APA)
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