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"Madita", Mädchen mit Temperament und gutem Herzen

Georgia Cooper als Madita
Georgia Cooper als Madita ©APA
Mit einer neuen Familienoper spricht das Landestheater Linz zu Weihnachten neues und junges Publikum an. Der schwedische Komponist Viktor Aslund vertonte dafür den von Hermann Schneider zusammengestellten Text aus zwei berühmten "Madita"-Romanen von Astrid Lindgren. In der Uraufführung am Samstag im Linzer Musiktheater war die Zielgruppe "8+" angesichts des Premierenabonnements noch spärlich vertreten. Das wird sich in den folgenden Vorstellungen gewiss noch umkehren.

Madita ist ein Mädchen mit viel Temperament und einem guten Herzen. Freundschaft und Hilfsbereitschaft, Gerechtigkeitssinn und oft verrückte Einfälle treiben sie an. Familie, Mitschüler und Nachbarn haben es manchmal nicht leicht. Aber Madita zeigt ihnen, dass schwierige Situationen leichter zu bewältigen sind, wenn man sich auf andere verlassen kann.

Stimmlich und schauspielerisch überzeugende Sängerinnen

In der Inszenierung von Gregor Horres wirbelt Georgia Cooper als Madita ordentlich durch die Kulisse. Sie und ihre kleine Schwester Lisabet (Antonia Beteag) finden aber auch gegenseitig Halt. Beide Sängerinnen kommen ebenso wie Dora Blatniczki (Mia) und Alexandre Bianque (Abbe) aus dem Oberösterreichischen Opernstudio und gefallen alle stimmlich und im Spiel überzeugend. Vaida Raginskyte (Mama) und Martin Achrainer (Papa) haben es mit den jungen Wirbelwinden nicht leicht. Auch alle weiteren Ensemblemitglieder - mehr als ein Dutzend - erfüllen ihre Aufgaben vorzüglich.

Die Handlung berücksichtigt den Jahreslauf des schwedischen Dorfes, mit dem Höhepunkt der Mittsommernacht, bis zum Weihnachtsfest. Komponist Viktor Aslund stattet seine Oper mit melodiöser Tonsprache aus, wobei die ganze orchestrale Bandbreite zum Einsatz kommt. Ingmar Beck leitet schwungvoll aber auch, wenn erforderlich, mit Tiefgang das Bruckner Orchester Linz. Kinder- und Jugendchor des Landestheaters singen u.a. berührend zwei schwedische Volkslieder und sorgen auch sonst für Leben im Dorf. Verlässlich wie gewohnt ist der Chor des Landestheaters Linz. Mitglieder der OÖ Tanzakademie mischen bei Mittsommer und Herbstball temporeich mit. Elisabeth Pedross (Bühne) und Yvonne Forster (Kostüme) begleiten das Publikum durch die bunte Welt vor hundert Jahren.

Zwei Pferde-Kulissen öffnen und schließen die Handlungsorte und verweisen im Schlussbild der Oper auch mit einem mächtigen roten Pferd auf ein schwedisches Nationalsymbol für Freiheit, Treue und Durchhaltevermögen. Komponist, Leading-Team und Interpreten konnten sich über den Uraufführungsbeifall freuen.

(Von Wolfgang Katzböck/APA)

(S E R V I C E - "Madita" von Viktor Åslund (Musik) und Hermann Schneider (Text) nach den Romanen "Madita" und "Madita und Pims" von Astrid Lindgren, Uraufführung, Auftragswerk des Landestheaters Linz. Musikalische Leitung: Viktor Åslund/Ingmar Beck, Inszenierung: Gregor Horres, Bühne: Elisabeth Pedross, Kostüme: Yvonne Forster, Video: Mariangela Mazzeo, Choreografie: Ilja van den Bosch. Mit u.a. Georgia Cooper (Madita), Antonia Beteag (Lisabet), Vaida Raginskytė (Mama), Martin Achrainer (Papa). Weitere Vorstellungen am 11., 21. und 25. Dezember 2025, 6., 9., 24. und 30. Jänner 2026 im Musiktheater Linz, Großer Saal. )

(APA)

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