AA

M-real beziffert Verkauf und Weiterbetrieb mit 200 Mio. Euro

Der Betreiber der Halleiner Papierfabrik, M-real, will vom Industriellen Mirko Kovats einen konkreten Businessplan sehen. Dieser soll eine Summe von 200 Millionen Euro für Verkauf und Weiterführung des Werkes beinhalten.

Nach der Präsentation des neuen Kaufinteressenten, der Capital- und Industrie Investment AG von Dr. Mirko Kovats, durch die Salzburger Landesregierung reagierte nun der Vorstandsvorsitzende der M-real Corporation Mikko Helander in einer Stellungnahme. Kovats habe bislang nur sein Interesse geäußert, das laufende Geschäft und die Feinpapierproduktion der M-real Hallein AG aufrecht zu erhalten. Ein konkretes Angebot liege M-Real nicht vor. Es sei ein ausdrücklich erklärtes Interesse der M-real Corporation, dass der Käufer der Halleiner Papier- und Zellstofffabrik kein neuer Konkurrent in diesem Markt sein werde. Denn auch in Zukunft wird M-real noch 500.000 Tonnen Feinpapiere pro Jahr in eigenen Werken produzieren.

Die M-real Corporation will alle seriösen Angebote genau prüfen. Mikko Helander betonte aber, dass ein potentieller Käufer bestimmte Anforderungen erfüllen müsse. Dazu gehöre ein realistischer Businessplan der belege, dass ausreichend Mittel für den Kauf, den Betrieb und die Weiterentwicklung der Papier- und Zellstofffabrik vorliegen. Laut Berechnungen der M-real Corporation betrage die Gesamtsumme für den Kauf der Maschinen, Anlagen und Immobilien, für die Finanzierung des laufenden Betriebes, für die Bezahlung der Löhne und Gehälter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für Investitionen in neue Produkte ca. 200 Millionen Euro.

Und Mikko Helander versucht nun seinerseits Druck auf Kovats und das Land auszuüben: Die Zeit dränge, heißt es in der Aussendung, da die M-real Corporation andere konkrete Angebote prüfe und eine Entscheidung so schnell wie möglich getroffen werden solle. Das Kaufinteresse von Dr. Kovats komm ohnehin zu einem sehr späten Zeitpunkt. Eine Entscheidung müsse bald unter Berücksichtigung der Interessen sowohl der Anteilseigner als auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter getroffen werden.

Die Entscheidung, in Hallein die Produktion von Grafischen Papieren einzustellen, wurde laut M-real zu einem früheren Zeitpunkt aus strategischen Gründen getroffen und habe nichts mit dem Verkauf des Geschäftsbereiches Grafische Papiere an Sappi zu tun und sei somit auch kein Vertragsbestandteil, wie von der Salzburger Landesregierung befürchtet. Mikko Helander begründet diesen Schritt damit, dass durch die weltweiten Überkapazitäten und die im Vergleich zu anderen europäischen und asiatischen Papierfabriken ineffizienten Papiermaschinen in Hallein seit Jahren hohe Verluste anfallen. Die M-real Corporation habe an vielen Standorten in Europa die Feinpapierkapazitäten reduziert.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Wirtschaft
  • M-real beziffert Verkauf und Weiterbetrieb mit 200 Mio. Euro