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Lustenauer Jugendliche leben Integration vor

Das CFY wurde für das Antigewaltprojekt "Lebenswelten - Kulturauflauf" ausgezeichnet.
Das CFY wurde für das Antigewaltprojekt "Lebenswelten - Kulturauflauf" ausgezeichnet. ©Laurence Feider
Integrationspreis für Culture Factor Y

Die Culture Factor Y wurde mit dem österreichischen Integrationspreis ausgezeichnet.

Lustenau. Er glänzt zwar nicht genau so golden wie der WM-Pokal, für die Jugendlichen des Lustenauer Jugend- und Kulturvereins Culture Factor Y (CFY) ist er aber mindestens genau so schön und wertvoll: der österreichische Integrationspreis der ihnen am 7. Juni in Wien verliehen wurde. Prämiert wurden dabei Projekte die ein besseres Zusammenleben von Inländern und Migranten ermöglichen. Das CFY wurde für das multimediale Antigewaltprojekt “Lebenswelten- Kulturauflauf” als einer von vier Preisträgern ausgezeichnet. “Es ist wunderschön, dass wir diesen Preis bekommen haben. Wenn man bedenkt, dass österreichweit 362 Projekte eingereicht wurden ist es echt ein Hammer und bestätigt uns, dass wir mit unseren Integrationsbestrebungen in Lustenau auf dem richtigen Weg sind.”, erklärt CFY-Leiter Roman Zöhrer.

Das ambitionierte Ziel beim Kulturauflauf lautete Feindbildern und Gewaltbereitschaft mit Kreativität entgegenzuwirken. Über ein Jahr lang fanden dazu verschiedene interkulturelle Film- und Fotoprojekte, Musik- und Tanzworkshops, Kochevents, Tischfussballbewerbe, erlebnispädagogische Spiele und vieles mehr statt. In Einzel- und Gruppenarbeit wurden die Erlebnisse reflektiert und aufgearbeitet. Als roter Faden zog sich das Aufeinanderzugehen, Voneinanderlernen und Miteinanderleben durch die Veranstaltungen an denen insgesamt rund 300 Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund aktiv mitgemacht haben.

“Gestärkt durch den Erfolg, werden wir das Projekt auch im nächsten Jahr weiterführen. Wir werden weiterhin partizipativ und prozessorientiert arbeiten und laden alle Lustenauer Jugendliche ein, ihre kreativen Ideen für multikulturelle Projekte einzubringen.”, so Zöhrer, der die Gemeindearbeit für ein friedliches Zusammenleben zu den deklarierten Aufgaben eines Jugendzentrums zählt. Aus dem “Lebenswelten- Kulturauflauf”-Projekt heraus hat sich eine neue Gruppe gebildet die unkommerzielle interkulturelle Begegnungen initiiert. Auch ein geschlechtsspezifischer Workshop “Der Held in mir” und “Die Heldin in mir” ist geplant. “Ich freue mich schon auf alle weiteren Projekte, denn ich lebe gerne in einer multikulturellen Gesellschaft. Statt Einheitsbrei und Menschen die “alle die gleichen Socken anhaben”, möchte ich es bunt haben im Leben.”, gibt sich Zöhrer hochmotiviert.

VN-Umfrage: Warum hast du beim “Lebenswelten-Kulturauflauf” mitgemacht?

Princip, 20 Jahre.
In diesem Projekt habe ich die Rap-Workshops geleitet. Ich bin überzeugt, dass die Workshops das ermöglicht haben, wo die Politik seit Jahren versagt, nämlich einen gemeinsamen Weg zwischen Ausländern und Österreichern zu finden. Die gemeinsamen Interessen, die gezielte Kommunikation, der Tanz und die Musik haben uns zusammengeführt.

Niyazi, 19 Jahre.
Ich leite die neu entstandene interkulturelle Gruppe “Carpe Noctem”. Wir sind zehn junge Menschen, großteils mit Migrationshintergrund, die politisch und gesellschaftskritische Begegnungen organisieren. Der erste Abend mit Poetry Slam, Jazz und multikultureller Musik war ein großer Erfolg. Am 10. Dezember planen wir eine große Veranstaltung zum Thema Menschenrechte.

Michaela, 21 Jahre.
Meine Aufgabe war die der Projektpräsentation. Ich denke, dass wir dank dem Kulturauflauf die Angst voreinander verloren haben, Vertrauen in das und den Fremden gewonnen haben und neue Freundschaften geschlossen haben. Wenn man offen durchs Leben geht, begegnet einem eine Vielfalt an Kulturen die sich gegenseitig bereichern können, wenn beide Seiten bereit sind aufeinander zuzugehen.

David, 17 Jahre.
Ich bin der Meinung, dass es in Vorarlberg jetzt an der Zeit ist, dass wir von hier Stammenden unser verhalten ändern. Die künstliche Grenze, die vor allem wir schaffen, kann nur aufgegeben werden indem wir, wie in diesem Projekt, konkret mit Menschen mit Migrationshintergrund zusammenarbeiten.

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