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Lungau ist Salzburgs Schlusslicht bei Einkommen und Arbeitsplätzen

Salzburg - Der Lungau ist im Bezirksranking der Einkommen wieder Schlusslicht. Ein Lungauer verdient pro Jahr deutlich weniger als der Landesschnitt, teilte die Salzburger Arbeiterkammer am Montag in einer Aussendung mit.

Zu schaffen macht Salzburgs südlichster Bezirk auch der Rückgang an Arbeitsstellen: mit 1,5 Prozent ist der Beschäftigungsrückgang im Lungau am höchsten.

Rund ein Drittel der Menschen im Bezirk muss pendeln, um überhaupt Arbeit zu haben. Bei der Arbeitslosenrate hat sich der Bezirk mit 4,9 Prozent im August wieder erholt, liegt aber nach wie vor über dem Salzburger Durchschnitt von 4,3 Prozent. Die wirtschaftliche Struktur des Lungaus – Tourismus und sehr viele kleinere Betriebe – spiegelt sich auch im Bruttodurchschnittseinkommen (14 Mal im Jahr) des Bezirks wider. Laut den gerade veröffentlichten aktuellsten Daten des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger liegt der Lungau 2008 mit 1.563 Euro brutto (netto: 1.182 Euro) an letzter Stelle hinter dem Pongau und dem Pinzgau. Der Abstand zum Pongau, der an vorletzter Stelle liegt, hat sich von 15 auf 40 Euro fast verdreifacht. Lungauer verdienen monatlich um 212 Euro brutto und um 111 Euro netto weniger als der Landesdurchschnitt, dazu kommt die realen Lohnverluste, die laut AK zwischen 2003 und 2008 5,9 Prozent betragen.

Bei der Teuerung und den Einkommen sind die Lungauer gleich doppelt benachteiligt. Sie verdienen weniger, zahlen aber in vielen Bereichen genau so viel, teils sogar mehr als Arbeitnehmer in anderen Bezirken. Zum Beispiel für Treibstoff: Für Diesel sind im Bezirk 15,84 Prozent mehr zu berappen als in der Stadt Salzburg und 8,9 Prozent mehr als im Landesschnitt. Bei Super sind es 16,4 beziehungsweise 8,78 Prozent. “Dass es der Süden des Bundeslandes in mancherlei Hinsicht allgemein schwerer hat ist nicht neu”, sagt Siegfried Pichler. “Gerade deshalb ist es jetzt Zeit, dass endlich Taten folgen. Die Konjunkturbelebung gehört jetzt forciert, vor allem in Zusammenarbeit mit den Gemeinden, so dass lokale Unternehmen profitieren”, fordert Pichler.

Arbeitslosigkeit: Beschäftigungsrückgang im Lungau am höchsten

Im September waren im Lungau 538 Personen arbeitslos. Durchschnittlich waren im Lungau seit Beginn des Jahres 654 Personen ohne Arbeit. Damit hat sich die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Jahr 2008 (Jänner bis September) um 24,9 Prozent (98 Personen) erhöht. Von Jänner 2008 bis Jänner 2009 gab es im Lungau einen Beschäftigungsrückgang von 1,5 Prozent (99 Arbeitsplätze) – mehr als in jedem anderem Bezirk (Flachgau:  minus 0,9 Prozent; Tennengau:  minus 0,5 Prozent; die anderen Bezirke hatten sogar einen Beschäftigungszuwachs).

Im Lungau sind derzeit 111 Personen über das Frühwarnsystem des AMS zur Kündigung angemeldet oder haben ihren Arbeitsplatz schon verloren. Der Bezirk war in den letzten Monaten schwächer von Kurzarbeit betroffen als andere Regionen. Rund jeder dritte im Lungau wohnhafte Arbeitnehmer (30 Prozent bzw. 2000 Arbeitnehmer) pendelt zu seiner Arbeitsstelle außerhalb der Bezirksgrenzen.  

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