Im Landesgericht Korneuburg wird am Mittwoch der Prozess um den Tod des Schubhäftlings Marcus Omofuma mit einem prominenten Zeugenauftritt fortgesetzt. Am Nachmittag soll Ex- Minister Franz Löschnak (S) aussagen.
Der Politiker leitete das Innenressort, als bereits in einem Bericht vom 3. April 1993 „zum Zwecke des Selbstschutzes“ von der Knebelung eines nigerianischen „Schüblings“ die Rede war. Farid Rifaat, der Verteidiger der drei angeklagten Fremdenpolizisten, möchte beweisen, dass Fesselungen und Mundverkleben von renitenten Abzuschiebenden bis zu den höchsten Stellen hinauf bekannt gewesen ist.
Vor Löschnak sollen mehrere Fremdenpolizisten im Zeugenstand zur seinerzeitigen Praxis bei Abschiebeflügen Auskunft geben. Omofuma ist am 1. Mai 1999 im Flieger nach Sofia gestorben, nachdem man den angeblich Tobenden an seinen Sitzplatz „fixiert“ hatte.
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