Die Ursachen waren vor allem fehlende Gewerbeberechtigungen und massive Sicherheitsmängel bei Notausgängen. Zudem wurden 17 Schwarzarbeiter erwischt, ein Mann wurde vorübergehend nach dem Fremdenrecht festgenommen. Das berichtete das Büro für Sofortmaßnahmen des Wiener Magistrats am Samstag.
In den 20 überprüften Lokalen war von 16 Notausgängen kein einziger in Ordnung. Entweder waren sie verstellt, verschlossen oder der Fluchtweg zum Notausgang war unbeleuchtet. Der Einsatzleiter der Aktion, Josef Wustinger, zeigte sich entsetzt: Wir werden die Wirtschaftskammer ersuchen zu überlegen, wie man diese bedenkliche Situation in den Griff bekommen kann. Die Wirte begründeten die verschlossenen Sicherheitstüren meistens mit dem Argument, Gäste könnten ohne die Zeche zu bezahlen durch die Hintertüre verschwinden.
Anzeigen wegen Schwarzarbeit
Die Kontrolleure stießen bei der Aktion wieder auf eine Fülle von Finanzvergehen. 17 Köche und Kellner wurden wegen Schwarzarbeit angezeigt. Die Lokalbesitzer müssen je Schwarzarbeiter mit Strafen von mindestens 1.000 Euro rechnen. Bei einigen Beisln werden die Finanzfahnder in den nächsten Wochen die Finanzgebarung genauer überprüfen, kündigte das Büro für Sofortmaßnahmen an. Die Polizei unter der Leitung von Oberst Manfred Posch nahm einen Mann wegen Verstoßes gegen das Fremdenrecht fest, ein weiterer wurde wegen des selben Vergehens angezeigt, zwei weitere überprüfte Personen gaben falsche Meldedaten an.
Das Marktamt erstattete zehn Anzeigen wegen Verstöße gegen die Gewerbeordnung, zudem wurden zehn Organmandate verhängt. Auffällig sei vielfach der schlechte Hygienezustand in den Küchen gewesen. Zudem seien die Preisangaben manchmal unkorrekt und die sanitären Anlagen in einigen Fällen in einem schlechten Zustand gewesen, betonten die Kontrolleure.
Ein Phänomen taucht nach Angaben des Bezirksamtes von Ottakring in jüngster Zeit immer wieder auf: So genannte Box-Apparate sorgen in den Wohnungen über den Beisln für Lärmbelästigung. In der Regel werde die Aufstellung dieser Apparate von der Behörde nicht genehmigt. In zwei Lokalen wurden die Apparate daher außer Betrieb genommen.
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