Vor den beiden Häusern, in denen der 45-Jährige am Samstagabend drei Frauen erschossen haben soll, war die Straße abgesperrt.Bei den Opern handelt es sich um die Schwester des Verdächtigen, die Sachwalterin der Mutter und die Pflegehelferin der alten Frau.
Hinter den rotweiß gestreiften Bändern fanden sich neben zahlreichen Kamerateams interessierte Ortsbewohner ein: Von den Opfern und dem mutmaßlichen Amokschützen, der in Wien gefasst worden war, wusste beinahe jeder etwas zu erzählen.
Dorfbewohner geschockt
Ein Jammer, so was in so einer kleinen Ortschaft, sagte ein Potzneusiedler kopfschüttelnd. Auch der Bürgermeister der 500-Seelen-Gemeinde, Franz Kaiser, zeigte sich schockiert: So eine Sache war noch nie da, meinte er. Die letzte Bluttat habe sich noch vor dem Krieg ereignet. Das jüngste spektakuläre Verbrechen sei ein Bankraub vor zehn Jahren gewesen. Eines der Opfer kannte Kaiser, der sichtlich um Fassung rang, selbst sehr gut: Jene Gemeindebedienstete, die zur Sachwalterin für die Mutter des mutmaßlichen Täters bestellt war, habe 15 Jahre lang eng mit ihm zusammengearbeitet.
In die Streitereien um das Erbe, die sich zwischen dem mutmaßlichen Mörder und seiner Schwester abgespielt haben sollen, war sie den Erzählungen nach notgedrungen involviert: Der Bruder hat immer geglaubt, die Schwester packelt mit der Sachwalterin.
Gemeinsam mit dem Untersuchungsrichter, der Staatsanwaltschaft und einem Schusssachverständigen sollte der 45-Jährige die Tat in den beiden Häusern rekonstruieren. Auch der Taxifahrer, den der Mann mit Waffengewalt gezwungen haben soll, ihn zu chauffieren, war anwesend. Laut Ermittlern soll der Mann sehr kooperativ und gefasst sein. Gegen 13.30 trafen Verdächtiger und Beamte am Tatort in der Lindengasse 8 ein.
Als der Mann eintraf, gingen die Emotionen hoch: Du Mörder, krepier!, rief eine Nachbarin aus dem Fenster. Der gehört ja zusammengeschossen. Die Todesstrafe ist zu wenig, meinte eine andere Zuseherin.
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