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Ländle soll touristische Modellregion werden

Schwarzach - Geht es nach dem Willen der Vorarlberger SPÖ, soll Vorarlberg eine "touristische Modellregion" werden. Bevölkerung soll in Nachdenken über Zukunft des Tourismus eingebunden werden.

Im Rahmen des Regierungsprogrammes sind die Länder zur Beteiligung an dem neuartigen Tourismuskonzept eingeladen. Der Vorarlberger SP-Nationalratsabgeordnete Elmar Mayer und der SP-Landtagsabgeordnete Leopold Berthold wollen die Vorarlberger Landesregierung von einer Teilnahme überzeugen. Erste positive Signale seitens der Landesregierung gebe es bereits, so Berthold.

Laut Peter Zellmann vom Institut für Freizeit- und Tourismusforschung in Wien, der das Modellregionen-Konzept erarbeitete, seien für die Zukunft im Tourismus verlässliche Orientierungshilfen nötig, besonders in Hinblick auf den Klimawandel und damit etwa die Veränderungen im Wintertourismus. Je besser man darauf vorbereitet sei, umso wirtschaftlich erfolgreicher werde man sein, so Zellmann.

Damit die touristischen Marken auch europaweit wahrgenommen werden, müsste man sich in Vorarlberg zu Regionen mit einem Potenzial von drei Mio. Nächtigungen oder 30.000 Betten zusammenschließen. In Vorarlberg hätten damit laut Zellmann maximal fünf Marken Platz. Diese dürften aber nicht von oben verordnet werden, sondern müssten in einem „Bottom-up-Prozess“ von innen erstehen. Die Aufgabe der Landesregierung dabei besteht laut Zellmann vor allem in der Moderation des Prozesses, die Entscheidungen gehen von der Bevölkerung aus. Das derzeitige Destinationen-Modell sei wichtig und in den Prozess einzubauen. Ziel sei es nicht, ein touristisches Gegenkonzept zu erstellen, machte Zellmann deutlich.

„Der Tourismus darf nicht an den Bedürfnissen der Bevölkerung und der Gäste vorbeiorganisiert werden“, betonte der Experte. Der Rückhalt durch die Bevölkerung für den Tourismus sei wichtig, darum müsse die Bevölkerung miteinbezogen werden, so Zellmann. Die Bedeutung des Fremdenverkehrs für Österreich werde „maßlos unterschätzt“, jeder dritte Arbeitsplatz hänge indirekt am Tourismus. Man müsse an dem „Wir-Bewusstsein“ der Bevölkerung arbeiten und sie einladen, an dem Prozess mitzuarbeiten. „An einer Markenbildung müssen möglichst viele mitwirken“, so der Tourismusexperte.

Nationalrat Mayer hoffte, dass die Vorarlberger Landesregierung die „Chance nützt“. Schließlich gehe es auch um zusätzliche Gelder im Ausmaß von rund 370.000 Euro, die der Bund für die Erstellung der Modellregionen zur Verfügung gestellt habe. Die Bewerbungsfrist für die Modellregionen läuft Ende Juli aus.

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