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Lkw-Überholverbot in Vorarlberg: Das sagt die Politik

Der Lkw-Verkehr nimmt auf der A14 immer weiter zu. In der Vorarlberger Politik will man Alternativen zu einem Überholverbot und sieht den Schwarzen Peter bei der Asfinag.
ÖAMTC gegen allgemeines Überholverbot
Lkw-Überholverbot für A14 Thema

Allein im Rheintaler Unterland sind täglich an die 5.000 Lkw und mehr auf der A14 unterwegs, Tendenz steigend. Während die Autobahnpolizei einem Lkw-Überholverbot durchaus etwas abgewinnen kann, sind Asfinag und ÖAMTC zurückhaltender.

Auch die Landesregierung würde eine Verkehrsbeeinflussungsanlage (VBA) vorziehen. Diese hätte den Vorteil, dass über digitale Anzeigen je nach Verkehrslage Geschwindigkeitsbegrenzungen, Fahrspursperren oder Überholverbote flexibel ausgespielt werden können. Vergleichbare Anzeigesysteme waren vor allem bei Baustellen der Asfinag bereits im Einsatz.

Das sagt die ÖVP

VOL.AT/Lerch

ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück verweist auf VOL.AT-Anfrage auf ebensolche Verkehrsbeeinflussungsanlagen. Der Wunsch nach einer solchen Lösung habe Landeshauptmann Markus Wallner bereits mehrmals bei der Asfinag deponiert. "Aus unserer Sicht hätte eine VBA erhebliche Vorteile gegenüber strikten Verboten, weil diese zeitnahm auf das tatsächliche Verkehrsaufkommen reagiert", erklärt die Volkspartei.

Das sagen die Grünen

VOL.AT/Steurer

"Das ist eine längst überfällige Maßnahme, da bin ich zu 100 Prozent dafür", betont Landesrat Johannes Rauch. Die A14 sei im Rheintal eine "Stadtautobahn" mit hohem Verkehrsaufkommen und vielen Anschlüssen. "Hätten wir die Verkehrsbeeinflussungsanlage, die uns die Asfinag seit Jahren verweigert, wäre es ein Leichtes, diese Maßnahme zumindest auf begrenzten Abschnitten oder tageszeitlich eingeschränkt umzusetzen." Grundsätzlich gelte aber weiterhin, dass der Schwerverkehr nach Möglichkeit auf die Schiene verlegt werden sollte.

Das sagt die FPÖ

VOL.AT/Steurer

"Einzelmaßnahmen, wie ein Lkw-Überholverbot, werden keine Lösung für die überlastete Autobahn bringen“, ist FPÖ-Landesobmann Christof Bitschi überzeugt. Sein Ansatz wäre der Ausbau der A14 auf drei Fahrspuren pro Fahrtrichtung. Dies könnte den Verkehrsfluss und Sicherheit verbessern wie auch Ausweichverkehr verhindern, ist er überzeugt: "Ich will nicht, dass unsere Menschen in den Gemeinden, die oft schon jetzt unter einer starken Verkehrsbelastung leiden, durch weiteren Ausweichverkehr noch stärker belastet werden."

Das sagt die SPÖ

VOL.AT/Steurer

Martin Staudinger von der SPÖ schließt sich der Meinung der Autobahnpolizei an: "Zu prüfen wäre meines Erachtens zumindest ein temporäres Überholverbot während der Stoßzeiten. So könnten Elefantenrennen wenigstens in der Zeit von 6 bis 9 Uhr sowie von 16 bis 19 Uhr verhindert werden. Allerdings muss man darauf achten, dass es keine Lkw-Schlangen auf der rechten Fahrbahn gibt, die eventuell eine Ausfahrt auf der Autobahn unmöglich machen würden." Das Ziel sei flüssiger Autoverkehr, mehr Güterverkehr auf der Schiene und Infrastrukturausbau, wo es notwendig sei.

Das sagen die NEOS

NEOS-Landesvorsitzende Sabine Scheffknecht: "Wenn Lkw unsere Autobahnen verstopfen, ist es ein weiteres Indiz dafür, dass die Landesregierung es nicht schafft, den Güterverkehr auf die Schiene zu bringen. Wir NEOS wollen eine dauerhafte Entlastung der Vorarlberger Autobahnen durch sofortige Maßnahmen, die die Lkw bzw. den Güterverkehr von der Straße holen und diese auf die Schiene verfrachten. Dies würde nicht nur einen besseren Verkehrsfluss gewährleisten, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Klima leisten. Dafür werden wir uns weiterhin einsetzen, denn das macht sonst keiner."

(Red.)

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