Kultur-Landesrat Hans-Peter Bischof sieht es als
wichtige kulturpolitische Aufgabe, das literarische
Schaffen zu unterstützen und zu fördern: „Das Stipendium
ist auch als finanzielle Absicherung der Preisträger zu
sehen, mit der die Konzentration auf das künstlerische
Arbeiten erleichtert wird.“ Das Literaturstipendium ist mit
6.550 Euro dotiert und wird in sechs Monatsraten
ausbezahlt.
Landesrat Bischof wertete das hohe Niveau des
Wettbewerbes als Beweis für die literarische Vielfalt im
Land und die sehr gute Entwicklung der Literaturszene in
den letzten Jahren. Die 56 eingereichten Arbeiten wurden
mit Nummern versehen und dann von einer unabhängigen Jury
anonym beurteilt. Die Entscheidung fiel nach eingehenden
Beratungen auf Stephan Alfare und seine Textproben aus „Im
Sechsachteltakt zur Musik“.
Die Begründung: „Alfares Texte sind geprägt von einer
berührenden, sehr genauen Prosa, die ganz nahe bei den
Dingen und Menschen ist, von denen sie berichtet. In
kraftvoller und präziser Sprache werden klar umrissene
Situationen und Personen dargestellt. Mit lakonischer
Deutlichkeit skizziert der Autor das Leben von
Scheiternden, Verlierern und Verlorenen. Der
minimalistische Stil lotet Tiefen des Existenziellen aus
und verleiht seinen Figuren gleichermaßen Präsenz und
Entrücktheit. Das Rätselhafte in Alfares Erzählungen beruht
auf den Aussparungen, den Leerstellen und weiteren Räumen
eines magischen Fotorealismus.“
Stephan Alfare lebt heute als freier Autor in Wien und
hat bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten.
Vor drei Jahren war er Teilnehmer am Ingeborg-Bachmann-
Wettbewerb in Klagenfurt. Im letzten Jahr erhielt er den
Theodor-Körner-Preis. Zu seinen Veröffentlichungen zählen
u.a. mehrere Prosabände wie „Und so, wie mich alle
anstarren … genauso sehe ich aus“ oder „Maximilian
Kirchberger stellt seinen Koffer vor die Tür“. In diesem
Herbst soll der Roman „Das Schaffer-Haus“ und
voraussichtlich im Herbst nächsten Jahres sollen die
Erzählungen „Im Sechsachteltakt zur Musik“ erscheinen.
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