Ein Opfer macht Schadenersatz und Produkthaftung geltend, der Streitwert liege bei 1,5 Millionen Euro, bestätigte der Wiener Anwalt Alexander Klauser auf APA-Anfrage einen Bericht der Oberösterreichischen Nachrichten (Dienstag-Ausgabe).
56-Jähriger nun berufsunfähig
Der 56-jährige gebürtige Oberösterreicher sei Top-Manager in der Pharmabranche gewesen und nun berufsunfähig. Der Betrag decke alle Ansprüche, auch den Verdienstentgang, ab. Die Klage will er in den kommenden Wochen beim Landesgericht Linz einbringen, so der Jurist. Zuvor bedürfe es noch letzter Abstimmungen. Der Mann sei seit der Listerienvergiftung ein Pflegefall, hieß es in den OÖN.
Acht Tote nach Quargel-Konsum
Acht Menschen in Österreich und Deutschland waren Anfang des Jahres 2010 nach dem Konsum des verseuchten Quargels gestorben. Seither ermittelt die Staatsanwaltschaft Graz. Laut einem medizinischen Gutachten vom Mai dieses Jahres war bei sieben Personen die Listeriose zumindest mitverantwortlich für den Tod. Damit sei die Voraussetzung für eine Anklage wegen fahrlässiger Gemeingefährdung mit Todesfolge bereits gegeben, hieß es aus der Behörde. Nicht erhärtet hat sich der Verdacht gegen Organe des Bundesministeriums für Gesundheit. Weiterhin verdächtigt werden aber fünf Mitarbeiter des Käseerzeugers Prolactal.
76.000 Euro Schadensersatz
Bereits im Juni 2011 endete eine Klage des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) in Vertretung von sechs Erkrankten und zwei Erben gegen Prolactal beim Landesgericht Linz mit einem Vergleich. Das Ministerium hatte den Verein beauftragt, für Menschen, die sich durch den Konsum des mit Listerien kontaminierten Quargel-Käses von Prolactal geschädigt fühlen, verschuldensunabhängige Produkthaftungsansprüche geltend zu machen. Der VKI hat für die acht geschädigten Personen Schadenersatzansprüche in Höhe von 76.000 Euro geltend gemacht. Über den Inhalt des Vergleichs wurden keine Angaben gemacht. Die Geschädigten haben ihn jedenfalls angenommen. (APA)
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