Gerade Deutschland müsse man entgegenhalten, dass “wir und die Schweiz mit dem Bankgeheimnis vielen Menschen, besonders Juden, das Leben gerettet haben”, sagte der Monarch in einem am Freitag im Magazin der Zeitung “Liechtensteiner Volksblatt” publizierten Interview.
Deutschland “sollte sich an der eigenen Nase nehmen und an seine Vergangenheit denken”. Zum Teil hätten sich Familien mit dem Geld, das sie in der Schweiz oder in Liechtenstein gehabt hätten, freikaufen und sich so retten können, sagte das Staatsoberhaupt des als “Steueroase” verschrieenen Fürstentums.
Deutschland und viele andere Staaten hätten ein “unglaubliches Durcheinander mit ihren Staatsfinanzen”, so der Fürst. Der Finanzcrash sei im Wesentlichen auf die “erschreckende Unfähigkeit zurückzuführen”, die Finanzen in Ordnung zu bringen.
Weiter äußerte sich das Staatsoberhaupt einen Tag vor dem liechtensteinischen Staatsfeiertag zur Zukunft des Finanzplatzes. Der Druck werde bestimmt zunehmen. “Wir können nicht nur davon leben, Steuerflüchtlinge hierher zu holen”, sagte der Fürst. Gefragt seien qualitativ hochwertige Leistungen, “die wir jetzt schon bieten”.
Es gebe Kunden, so Hans-Adam II., “die ganz offiziell hier Gelder anlegen, weil sie den guten Service schätzen”. In Sachen Qualität schneide Liechtenstein im Vergleich mit der Konkurrenz “recht gut ab”.
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