Vaduz. (sch) „Schweiz – England – Frankreich. Eine musikalische Begegnung“ war das Motto einer gut besuchten Matinee im Kunstmuseum Liechtenstein, welche die prominenten Liechtensteiner Musici, die Harfenistin Stephanie Beck und den Flötisten Hieronymus Schädler, als Duo zusammenführte. Schädler bemerkte zu Beginn, dass die internationalen Komponisten auch zu den beiden Interpreten passen – Stephanie lebt und wirkt in London als gesuchte Harfenistin, Schädler studierte in Paris und lebt in der Schweiz.
Beck und Schädler zählen schon längst zu den bedeutendsten Instrumentalisten Liechtensteins, der Auftritt als Duo verdoppelte aber aufs schönste die dezente Klangrede der beiden reifen Künstler. Das rund einstündige Konzert im geräumigen Saal mit Kunstexponaten kam einer kleinen musikalische Europareise (Motto !) mit verschiedenen Stilepochen gleich. Und die beiden eigenwilligen „Geschöpfe“ (Harfe und Flöte) vereint boten nicht alltägliche Hörgenüsse.
Vom Barock in die Gegenwart
Den Anfang des Kammerkonzerts machte die mehrsätzige Sonata da Camera IV, D-Dur (1721), des englischen Barockkomponisten Henry Thornowitz, über den die Musikgeschichte nicht viel weiß. Jedenfalls ist diese Sonata aber ein fülliges Werk voll barocker Lebensfreude und Tanzlust. Das Duo Beck/Schädler besuchte dann den französischen Komponisten Désirè-Emile Inghelbrecht (1880 – 1965), der mit Debussy befreundet war und für Harfe und Flöte gleich mehrere Werke geschrieben hat. Seine 2 Epigraphes antiques (1902) erklangen sanft bis bewegt. Der Schweizer Komponist Joseph Lauber (1864 – 1952) ließ nach der Antike nun das Mittelalter aufleben – seine 4 Danses Médiévales, op. 45 (1928), verbanden mittelalterliche Stilmerkmale mit impressionistischem Gewand in sehr homogenem Spiel. Ein ungemein luzides und filigranes Opus folgte mit der Monodie I (1975/76) des 1931 geborenen Schweizers Rudolf Kelterborrn. Vor allem Stephanie Beck zeigte nicht nur mit ihren Künstlerhänden, sondern auch mit Filzschlägel oder Bürste etc.,was die große besaitete Partnerin Harfe alles hergeben kann. Ein köstliches Tongemälde schenkte dann das grandiose Duo dem Publikum noch mit den Naiades, einer Fantasy-Sonata (1971) des englischen Tonschöpfers William Alwyn (1905 – 1981), der für viele Filme die Musik schrieb. Stephanie Beck und Hieronymus Schädler entrollten klanglich ein prickelndes, fließendes, sprudelndes Wasserszenario für die griechischen Wassernymphen mit geheimnisvollem Unterleib… Riesenapplaus! Das Duo sagte dafür Dank mit einer Pastorale des originellen Franzosen Jean Francaix.
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