Stefanie*, 37: Ich habe einfach keine Lust mehr auf Sex seit dem wir Kinder haben. Ich denke nicht Mal mehr an Sex, bzw. kommt es mir auch fast nie in den Sinn. Wieso ist das so und was können wir gemeinsam als Ehepaar machen?
Bettys Rat:
Liebe Stefanie,
Wenn Liebespaare Eltern werden, ist es mit der trauten Zweisamkeit und spontanem Sex meist vorbei. Nach der Geburt braucht es Zeit sich auf das Leben zu dritt einzustellen. Der Alltag mit einem oder vielleicht sogar mehreren Kindern ist oft verrückt und die Sorgen und Probleme sind echte Lustkiller. Dann denken viele, sie hätten ein Problem als Paar. Oft ist es aber der hohe Anspruch an das Eltern sein, welches den Alltag so anstrengend macht.
Das gilt sowohl für die Frau*, wie auch für den Mann*. Dabei ist es absolut natürlich, dass die Sexualität für eine gewisse Zeit in den Hintergrund tritt. Bei vielen Frauen* können sich die Bedürfnisse ändern. Sie wollen Sex vielleicht nicht mehr so, wie sie ihn vorher hatten. Und auch Männer* haben durchaus neue Gedanken und Wünsche, auch sie müssen vieles verarbeiten.
Was helfen könnte, wenn sich beide zugestehen, dass der Sex ab nun anders sein darf. Es braucht die Offenheit für Veränderung und Neues, sowie regelmäßige Gespräche über persönliche Bedürfnisse. Wenn die Lust auf Geschlechtsverkehr nicht riesig ist oder die Zeit dafür nicht reicht, kann auf andere Praktiken ausgewichen werden. Zärtliches beisammen liegen, streicheln, massieren, verwöhnen…
Viel zu schnell verlieren wir aus den Augen, was wir zu Anfang der Beziehung ganz natürlich gemacht haben: sich liebkosen, necken, lachen, umwerben, sich gegenseitig kleine Aufmerksamkeiten schenken, wie zum Beispiel Liebes-Briefchen schreiben. Sozusagen den Flirt Modus wieder aktivieren und sich gegenseitig den Stellenwert von „FRAU* und MANN*“ einräumen, damit man sich nicht nur in der Rolle als „Vater und Mutter“ begegnet.
Wenn das Schlafzimmer durch Kinder belegt ist, dann nehmt ein gemeinsames Bad, funktioniert den Schreibtisch um oder macht die Couch unsicher. Eine gemeinsame Nacht im Hotel, macht man vielleicht nicht jede Woche, kann aber eine wunderbare Abwechslung sein. Wichtig ist auch „Pärchen Quality Time“. Das sind fixe eingeplante Zeiten oder auch Dates. Sexualität planen hört sich nicht wahnsinnig romantisch an, ist aber wichtig, um am Ball zu bleiben. Wartet nicht darauf, dass die/der andere beginnt, sondern ergreift selbst die Initiative! Und wenn euch die Hürde und der Leidensdruck zu groß erscheint, dann holt euch professionelle Unterstützung!
Ihr habt auch eine Frage? Wir wollen euch die Möglichkeit geben, uns anonym und ohne Scham eure Fragen zu schicken und Betty wird sie mit Fachkenntnis und Diskretion beantworten.
Betty stellt sich vor
„Mein Name ist Bettina Schwung und in meinerWarum die Arbeit mit Menschen zum Thema Sexualität?
„Weil Sexualität immer noch eines der größten Tabuthemen ist. Noch nie wurde das Thema Sexualität so ausführlich und bildreich in den Medien thematisiert wie heute. Das Internet ist überfüllt mit einschlägigen Beiträgen, Bilddarstellungen und Pornos.
Es gibt keine Tabus
Egal ob sexuelle Unlust, körperlich-sexuelles Unbehagen, Seitensprünge, Erektionsprobleme oder außergewöhnliche Vorlieben: Betty freut sich auf eure Fragen und wird euch mit gutem Rat zur Seite stehen.
Bitte gib bei deiner Frage dein Alter und dein Geschlecht an, damit Betty deine Fragen auch wirklich auf dich bezogen beantworten kann.
*Name von der Redaktion geändert.
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