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Lidl zahlt jedem Mitarbeiter 300 Euro

Nach der Bespitzelungaffäre bei Lidl in Deutschland bekommt jeder Beschäftigte eine Sonderzahlung in Höhe von bis zu 300 Euro. Lidl wolle sich bei seinen Mitarbeitern dafür erkenntlich zeigen, dass sie dem Konzern trotz eigener Verärgerung und vielfacher Kritik der Kundschaft treu geblieben seien, sagte Lidl-Aufsichtsratschef Klaus Gehrig der "Bild"-Zeitung vom Montag.

Ende des Monats bekommt demnach jede Vollzeitkraft eine Einmalzahlung von 300 Euro, jede Teilzeitkraft eine entsprechend anteilige Zahlung. Die sofortige Entschuldigung bei Beschäftigten und Kunden sei “aus heutiger Sicht nicht ausreichend gewesen”, räumte Gehrig ein. Die Unternehmensführung hätte sich “den Vorwürfen stärker stellen müssen”.

Lidl hatte seine Beschäftigten von Detektiven überwachen lassen, die zum Teil auch sehr persönliche Gespräche und Informationen in allen Einzelheiten protokollierten. “Wir haben nichts davon gewusst und waren genauso fassungslos wie alle anderen auch”, sagte Gehrig dazu der “Bild”-Zeitung. Als Reaktion auf den Skandal hatte Lidl alle Überwachungskameras abgebaut. Sie sollen nun aber “zum Schutz der Mitarbeiter und zum Schutz vor Dieben” wieder aufgebaut werden, kündigte Gehrig an. Er kündigte ein “offenes Gespräch” mit den Mitarbeitern darüber an. Sie sollten ihre Zustimmung geben und sich die Filme jederzeit ansehen können.

Den Kassenbereich will Lidl laut Gehrig aber nicht mehr per Kamera überwachen. “Uns ist es wichtig, den Kunden zu sagen: Das Bezahlen mit der EC-Karte ist in den Lidl-Märkten absolut sicher”, sagte der Aufsichtsrat. Verbraucherschützer hatten nach Bekanntwerden des Überwachungsskandals vor dem Bezahlen mit der EC-Karte gewarnt und geraten, die Pin-Nummer beim Eingeben mit der Hand zu verdecken.

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