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Lichtermeer am Heldenplatz: 5.000 Menschen gedenken Ute Bock

Etwa 5.000 bis 6.000 Menschen nahmen heute auf dem Heldenplatz Abschied von Ute Bock.
Etwa 5.000 bis 6.000 Menschen nahmen heute auf dem Heldenplatz Abschied von Ute Bock. ©Lea Luna Holzinger
Tausende Sympathisanten stellten sich am Freitagabend mit Kerzen, Fackeln oder Taschenlampen auf den Wiener Heldenplatz, um der kürzlich verstorbenen Flüchtlingshelferin Ute Bock zu gedenken. Beim Abschied waren auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und sein Amtsvorgänger Heinz Fischer anwesend.
Lichtermeer für Ute Bock

Nach Polizeiangaben waren es 5.000 bis 6.000 Menschen, sich mit Kerzen, Fackeln und Taschenlampen eingefunden hatten. Neben den Rednern gab es auch Musikdarbietungen. Zum Abschluss kam Rainhard Fendrich auf die Bühne und gab unter anderem seinen Song “Schwarzoderweiss” zum Besten.

Van der Bellen lobt Zivilcourage

Zuvor hatte Van der Bellen Ute Bocks Zivilcourage, Beharrlichkeit, Großherzigkeit und Verantwortungsgefühl unterstrichen. “Sie ist ein Symbol für die Hilfe, die wir geben können, wenn wir wollen”, sagte er. Sie sei eine Heldin des Alltags gewesen, die auch sehr direkt habe reagieren können. Jedenfalls, so Van der Bellen: “Ihre Hilfsbereitschaft kannte keine Schranken.” Ihr Engagement habe Strahlkraft über ihren Tod hinaus.

Vom geraden Weg, den Bock gegangen sei, sprach auch Altbundespräsident Fischer. “Sie hat wirklich Wunder gewirkt in ihrem Engagement für Menschen, die ihre Hilfe gebraucht haben.” Doch sie sei auch angefeindet worden, auch von Zeitungen, und diese Kritik habe eine klare politische Richtung gehabt.

Fischer: Bock sei auch angefeindet worden

Warum das so gewesen sei, habe er sich oft gefragt, so Fischer. Seine Vermutung: Sie habe den Menschen ein schlechtes Gewissen verursacht, weil sie ihnen den Spiegel vorgehalten habe über “den Gegensatz zwischen den schönen Worten und den absolut nicht schönen Taten”. Sie sei das Gegenteil jener gewesen, die Flüchtlinge dazu benutzten, um in Bierzelten das “Maximum an Fremdenfeindlichkeit” aus den Menschen hervorzulocken.

Den Moderator des Abends machte der Industrielle Hans-Peter Haselsteiner, der Ute Bock über Jahre finanziell unterstützt hatte. Würdigende Worte gab es auch von Volkshilfe-Chef Erich Fenninger, Gea-Gründer Heini Staudinger, Ex-Flüchtlings-Mitkoordinator Ferdinand Maier, der Journalistin Irene Brickner und von Regisseur Houchang Allahyari, der ihr zwei Filme gewidmet hatte.

(APA/red)

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