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Letzte Haydntage in bisheriger Form beginnen in Eisenstadt

Schloss Esterhazy ist zum letzen Mal Austragungsort
Schloss Esterhazy ist zum letzen Mal Austragungsort
Eisenstadt steht ab Donnerstag eineinhalb Wochen im Zeichen der 28. Internationalen Haydntage. Das Festival findet heuer zum letzten Mal in bisher gewohnter Manier im Schloss Esterhazy statt. Nachdem der Nutzungsvertrag der Haydnfestspiele im Schloss ausläuft und keine Verlängerung zustande kam, soll ab kommendem Jahr die gesamte Ostregion einbezogen werden.


“Haydn und Böhmen” lautet diesmal das Festivalmotto, mit dem man sich auch auf eine musikalische Spurensuche begebe, erzählte Intendant Walter Reicher im APA-Gespräch. Einer der Anknüpfungspunkte dabei ist, dass Haydn seine ersten Symphonien in Böhmen komponierte.

Die diesjährigen Haydntage ließen sich wieder als eine “Weltmeisterschaft im Haydn-Spielen” beschreiben, so Reicher. Das werde durch die Mischung von internationalen Musikern ebenso ersichtlich wie durch das gleichfalls internationale Konzertpublikum.

Am Beginn des Festivals steht eine halbszenische Aufführung der Opera buffa “La Canterina”. Durch die Interpreten, The Orchestra of Classical Opera unter der Leitung von Ian Page, ergibt sich wiederum ein Bezug zu England, das bei Haydn einen besonderen Stellenwert gehabt habe, schilderte Reicher. Obwohl Joseph Haydn eigentlich 90 Prozent seiner Schaffenszeit in der Region verbracht habe, sei er zu seinen Lebzeiten “der internationale Komponist” gewesen: “Und was wir hier machen, obwohl wir in der Provinz sind, ist Internationalität.”

Im Zentrum stehe die musikalische Qualität. An die großartige Musik, die Haydn geschrieben habe, dürfe man sich gar nicht mit untauglichen Mitteln heranwagen, meinte der Intendant . Dazu brauche es schon etwas Kongeniales. “Das war auch Haydns Ehrgeiz – er hat sich selbst immer so viel abverlangt, deswegen hat er bei anderen auch keine Rücksicht genommen.”

Haydns Werke lebten von der Exaktheit der Ausführung, erzählte Reicher: “Adam Fischer sagt immer: Wenn Haydn beim Publikum nicht ankommt, dann ist der Interpret schuld und nicht der Komponist.” Heuer erwarten das Publikum 18 Konzerte im Schloss sowie im Rahmenprogramm “Musik im Park” und zwei musikalisch begleitete Messen in der Bergkirche bzw. im St. Martins-Dom sowie eine “Visitatio Musicalis”, ein Besuch am Grab des Komponisten.

Auch aufgrund der besonderen Situation – “weil wir nächstes Jahr ein neues Konzept verwirklichen” – versprächen die Haydntage heuer ein musikalisches und künstlerisches Erlebnis. Es sei sein Ehrgeiz gewesen, dem Stammpublikum schon konkret sagen zu können: “was wird nächstes Jahr sein. Deswegen haben wir mit Volldampf gearbeitet und es ist gelungen, ein komplettes Programm für 2017 zu erstellen. Am Eröffnungstag werden wir auch den Prospekt vorliegen haben für nächstes Jahr und werden unser Publikum damit schon für nächstes Jahr in Stimmung bringen.”

2017 soll es das Festival als “HaydnLandTage” in gewohnt geblockter Form geben, allerdings mit einem geänderten Zeitpunkt – 14 Tage früher als sonst, nämlich von 24. August bis 3. September: “Wir sind jetzt wirklich ein richtiges Sommerfestival”, meinte Reicher. Abwechslung versprechen auch die Spielstätten, die kommendes Jahr von Wien über Eisenstadt und Raiding bis ins ungarische Fertöd reichen.

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