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Lehrerbildung in Vorarlberg 1777 bis 2007

Bregenz - Seit 230 Jahren werden in Vorarlberg Lehrerinnen und Lehrer ausgebildet. 1888 übersiedelte die Lehrerausbildung von Bregenz nach Feldkirch.

Dort hat heuer dann die Pädagogische Hochschule Vorarlberg ihre Pforten geöffnet. Zu diesem Anlass gestaltete Feldkirchs Stadtarchivar Christoph Volaucnik eine Ausstellung, die nun vom 19. bis 30. November 2007, werktags von 8.30 bis 17.00 Uhr im Landesarchiv in Bregenz (Kirchstraße 28) besucht werden kann. Der Eintritt ist frei.

Die Ausstellung zeichnet die historischen Entwicklungen nach: Im Rahmen der Theresianischen Schulreform begann die k.k. Kreishauptschule in Bregenz 1777 mit der Ausbildung von Lehrern. Die Lehrerinnen wurden im Kloster Thalbach geschult. Als Folge des Reichsvolksschulgesetzes 1869 wurde in Bregenz eine k.k. Lehrerbildungsanstalt eingerichtet. Sie logierte in der “Seekaserne” in der Inselstraße, wo 1898 auch das neu gegründete Vorarlberger Landesarchiv sein erstes Quartier fand. 1888 trat an die Stelle der staatlichen Lehrerbildungsanstalt ein Katholisches Privatlehrerseminar in Feldkirch-Tisis, das von den Christlichen Schulbrüdern geführt wurde. Ihm waren auch eine Volks- und eine Handelsschule angeschlossen.

Mit der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde das katholische Lehrerseminar aufgelöst, an seine Stelle trat eine staatliche Einrichtung. 1945 begann zunächst das Land mit dem Wiederaufbau der Lehrerbildungsanstalt, 1951 übernahm sie der Bund. Im Rahmen der Schulreform 1962 wurde auch die Lehrerbildung reformiert. Anstelle der Lehrerbildungsanstalt, die mit der Matura abschloss, wurden schrittweise ein Musisch-pädagogisches Bundesoberstufenrealgymnasium (heute Bundesgymnasium Feldkirch-Schillerstraße) und 1968 eine Pädagogische Akademie errichtet. Ab heuer tritt an die Stelle der Pädak die Pädagogische Hochschule Vorarlberg.

Die vom Stadtarchiv Feldkirch gestaltete Ausstellung gibt auch interessanten Einblick in den Alltag der Zöglinge des ehemaligen Lehrerseminars in Feldkirch-Tisis. Das Tagesprogramm war klar vorgegeben: 6.00 Uhr Wecken in den Schlafsälen, 6.30 Uhr Frühstudium, 7.00 Uhr Messe, 8.00 Uhr Unterrichtsbeginn, 12.30 Uhr Mittagessen, am Nachmittag Unterricht oder gemeinsame Spaziergänge in der Umgebung, am Mittwochnachmittag Sport und Musikübungen, am Sonntag Ausflüge, der dritte und vierte Jahrgang hatte frei.

“Lehrerbildung in Vorarlberg 1777-2007”, Ausstellung im Vorarlberger Landesarchiv, Bregenz (Kirchstraße 28), Montag bis Freitag 8.30 bis 17.00 Uhr, Eintritt frei.

Weitere Informationen: www.landesarchiv.at.

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