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Lehrer vorsorglich wieder entlassen

Dornbirn - Jener Lehrer vom BRG Dornbirn Schoren, der im Vorjahr während einer Rom-Reise Schülerinnen sexuell belästigt haben soll und gegen die Kündigung geklagt hat, wurde jetzt entlassen. Dezember 2007 | November 2007

Landesschulratsdirektorin Marte-Stefani bestätige auf eine Anfrage von VOL Live, dass derzeit ein Berufungsverfahren im Gange sei und dass darüber noch entschieden werden müsse.

Der Strafrechtsprozess gegen den Lehrer geht Ende Februar in eine weitere Runde und auch arbeitsrechtlich wird sich der Fall eher in die Länge zu ziehen (möglicherweise bis Mai).


Zur Vorgeschichte
Das Arbeitsgericht in Feldkirch rechtfertigte seine Entscheidung mit der Begründung, die Kündigung sei mit viermonatiger Verspätung ausgesprochen worden. Weil er nach den Vorfällen im April des Vorjahres ermahnt worden sei, schließe dies laut herrschender Rechtssprechung die spätere Kündigung im August 2007 aus.

Strafverfahren

“Von einer Berufung der Finanzprokurator, jener Bundesinstitution, die uns bei solchen Fällen vertritt, ist auszugehen”, reagierte gestern Schullandesrat Siegi Stemer auf das Urteil. Stemer möchte aber noch das Strafverfahren abwarten, das kommende Woche stattfinden wird. “Sollte es dort zu einer Verurteilung kommen, ist die Situation wieder eine völlig andere”, so der Landesrat. Grundsätzlich wünscht sich Stemer ein kompromissloses Vorgehen gegen jede Art von sexueller Belästigung in Schulen. “Da darf es keine Verharmlosung geben.” Der Bestrafungsantrag der Staatsanwaltschaft Feldkirch wirft dem Mathematik- und Lateinlehrer sexuelle Belästigung von zwei Schülerinnen vor. Er habe sich ihnen von hinten genähert und sie dabei unsittlich im Genitalbereich berührt. Der Pädagoge war stark betrunken, während er diese Handlungen gesetzt haben soll. Später sprach er von K.o.-Tropfen, die ihm vom Barkeeper unbemerkt ins Glas gegeben worden seien. Für BRG Dornbirn Schoren-Direktor Norbert Häfele ist ungeachtet des erstinstanzlichen Urteils klar, “dass ich eine weitere Anstellung des Lehrers an unserer Schule für unmöglich halte.” Der Anwalt eines der Opfer, Dr. Günter Tarabochia, ließ gegenüber den “VN” nur durchblicken, dass seine Mandantin in der Strafverhandlung kommende Woche “vorerst” keine Schadenersatzansprüche stellen werde.

Für Schullandesrat Siegi Stemer ist der Fall rund um den Gymnasiallehrer des Borg Schoren in Dornbirn noch nicht abgeschlossen. Wie “Antenne Vorarlberg” berichtet, hat Stemer nun ein Berufungsverfahren gegen das Urteil auf Wiedereinstellung angekündigt.

Quelle: VN, Antenne Vorarlberg

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