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Legalisierung von Cannabis

Die Forderung nach legalisierter Abgabe von Cannabis stand im Mittelpunkt einer internationalen Hanfkonferenz am Samstag in Lustenau in Vorarlberg.

Teilnehmer aus Österreich, Deutschland und der Schweiz forderten die Gleichstellung von Cannabis mit Alkohol und Nikotin. Kritik gab es an der Drogenpolitik in Österreich.

Der Drogenbericht des Innenministeriums für das Jahr 2006 bestätige das Scheitern des Cannabis-Verbotes, meinte Bernhard Amann vom Verein „Legalize! Österreich“. In Österreich habe es im vergangenen Jahr insgesamt 19.021 Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz wegen Handels mit oder Konsums von Cannabiskraut oder -harz gegeben. „Mit einer Anzeige wird ein enormer Bürokratieapparat in Gang gesetzt“, kritisierte Amann und bezifferte den finanziellen Aufwand der Exekutive für die Bearbeitung der Anzeigen mit rund 15 Millionen Euro.

Der volkswirtschaftliche Schaden „durch Verlust des Arbeitsplatzes, Rauswurf aus der Schule oder familiäre Konflikte“ sei ebenfalls massiv, sagte Amann. In Österreich gibt es, so Amann, rund 500.000 Cannabis-Konsumenten. Der Verein „Legalize!“ habe innerhalb von drei Monaten 700 Mitglieder dazubekommen.

Tünde Kovacs von der Schweizer Vereinigung Pro Jugendschutz sprach sich ebenfalls für eine Legalisierung aus: „Wenn Cannabis aus dem Schwarzmarkt herausgenommen wird, ist es für Jugendliche nicht mehr so leicht zugänglich, weil die Kontrollen besser funktionieren“, argumentierte Kovacs. Auch Theo Pütz vom deutschen Verein für Drogenpolitik befürwortete die Legalisierung: „Gekifft wird, ob es legal ist oder verboten“. Bei Legalisierung könne man den Markt kontrollieren. Und erst dann könne der Jugendschutz greifen, meinte Pütz.

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