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Lebensretter gesucht

Inzwischen kann Gerhard Wohlgenannt wieder seiner Arbeit nachgehen und an die dramatischen Stunden erinnert nur noch ein blauer Fleck.
Inzwischen kann Gerhard Wohlgenannt wieder seiner Arbeit nachgehen und an die dramatischen Stunden erinnert nur noch ein blauer Fleck. ©cth
Lebensretter gesucht

Gerhard Wohlgenannt sucht seine Lebensretter

Dornbirn. Lediglich ein blauer Fleck am Fuß erinnert Gerhard Wohlgenannt an die wohl schlimmste Nacht seines Lebens. Vor ein paar Tagen hatte sich der junge Dornbirner alleine aufgemacht, um früh am Abend auf den Karren zu wandern. Kurz vor der Bergstation beschloss er eine Abkürzung zu nehmen und querfeldein zu marschieren. “Da passierte das Unglaubliche und ich rutschte so unglücklich aus, dass ich mich mit den Beinen und einer Hand unter einem am Boden liegenden Baumstamm einklemmte”, erzählt Gerhard Wohlgenannt. “Ich lag völlig hilflos am Boden, meine Hilfeschreie wurden von niemandem gehört und langsam aber sicher begann ich schrecklich zu frieren”, schildert er weiter. Für einen kurzen Moment wägt sich der junge Mann in Sicherheit, als er plötzlich ein paar Rodler vorbeikommen hört. Allerdings scheinen diese den verunglückten Dornbirner nicht zu bemerken und verschwinden in der Dunkelheit. Völlig verzweifelt greift Gerhard Wohlgenannt nach einer Lampe, die er glücklicherweise eingesteckt hat. “Das war meine letzte Hoffnung, dass jemand vielleicht auf meine Lichtsignale reagieren wird. In diesen Augenblicken kamen mir schon Gedanken, dass ich die Nacht nicht überleben werde, denn inzwischen fror ich am ganzen Körper”, beschreibt der junge Mann seine brenzlige Situation weiter. Nach gefühlten mehreren Stunden, kommt dann endlich die Erlösung. Anhand der Lichtsignale wird Gerhard von zwei Herren entdeckt, die sich sofort zu dem Verunglückten in das abgelegene Waldstück begeben und ihn aus seiner prekären Lage befreien. “Da merkte ich erst wie geschwächt ich war und kaum war ich befreit, erlitt ich einen Kreislaufzusammenbruch”, so Wohlgenannt. Die beiden Helfer reagieren prompt und versuchen ihn so gut sie können zu wärmen und tragen Gerhard zur nahe liegenden Bergstation, um so rasch wie möglich die Rettung zu verständigen. Kurz darauf wird Gerhard Wohlgenannt dann endlich medizinisch versorgt. Im Krankenhaus erfährt er, wie viel Glück im Unglück er hatte. Die Ärzte erklären ihm, dass er die Nacht im Freien nicht überlebt hätte. Nach zwei Tagen kann Gerhard mit einem leicht verletzten Fuß und einem inzwischen verdauten Schreck, das Spital verlassen. An die VN-Heimat hat sich Gerhard Wohlgenannt nun gewendet, um seine beiden Retter, die ihm leider unbekannt sind, zu finden. “Neben dem Dank an die Rettung, Karrenseilbahn und die Ärzte im Krankenhaus Dornbirn, möchte ich mich noch sehr gerne persönlich bei meinen beiden Schutzengeln bedanken. Ich bitte sie daher, sich in der Heimat-Redaktion zu melden”, so der Wunsch von Gerhard Wohlgenannt. “Schließlich verdanke ich ihnen mein zweites Leben”, lacht er sichtlich erleichtert.

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