„Fast alle Tests zeigen, dass Gen-Lebensmittel im Umlauf sind, die nicht gekennzeichnet sind“, sagen Konsumentenschützer.
Von Tortilla Chips, Sojadesserts, Knabbereien, Keksen, Kindernährmittel, Popcorn, Energieriegel über Schnittbrot, vegetarischen Brotauf-strichen bis hin zu Honig und verschiedenen Tiefkühlfertiggerichten: Wer weiß schon, dass die Formel „biotechnologisch verbessert“ nichts anderes als „gentechnisch verändert“ bedeutet? Hinzu kommt, dass sogar Lebensmittelchemiker nicht immer nachweisen können, ob und in welchem Ausmaß ein Nahrungsmittel mit genmanipulierten Rohstoffen hergestellt wurde. Dr. Karl Rieger, Leiter der Lebensmitteluntersuchungsanstalt in Bregenz: „Gehen Sie mal in ein Lebensmittelgeschäft und schauen Sie, auf wie vielen Produkten Soja oder Mais draufsteht. Das Risiko ist groß, dass hier gentechnisch veränderte Produkte drin sind – oder drin sein werden.“
Umfragen der Konsumentenschützer der Arbeiterkammer ergaben: 90 Prozent der Konsumenten wünschen sich eine klare Kennzeichnung. Zwei Drittel davon würden keine gentechnisch veränderten Lebensmittel kaufen, wenn sie es wüssten. Dies umso mehr, als nächstes Jahr auch in der EU verstärkt gentechnisch veränderte Lebensmittel zugelassen werden sollen.
Grenzwerte steigen
Österreich wehrt sich verbissen gegen diese Entwicklung. Wie lange noch? „Wir werden keine Insel der Seligen bleiben“, meint Dr. Rieger. Die Grenzwerte, die den Anteil genveränderter Aromastoffe etc. festlegen, werden höher: „Heute beträgt er noch ein Prozent, morgen könnten es schon zehn Prozent sein.“
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