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Lawinenlagebericht für Vorarlberg am Sonntag

Lawinensituation in Vorarlberg ist angespannt.
Lawinensituation in Vorarlberg ist angespannt. ©Stiplovsek
Achtung: Erhebliche Lawinengefahr besteht ab einer Höhe von 1.600 Meter.

Beurteilung der Lawinengefahr

Oberhalb etwa 1600 Meter besteht erhebliche Lawinengefahr. Gefahrenstellen sind im eingewehten Steilgelände, hinter Geländekanten sowie in Rinnen und Mulden anzutreffen. Der frische Triebschnee ist störanfällig. Ältere, teils noch störanfällige Triebschneepakete wurden überschneit und sind kaum mehr erkennbar. Kleine bis mittlere Schneebrettlawinen sind bereits durch einzelne Wintersportler auslösbar. Die Gefahrenstellen nehmen mit der Seehöhe und im Tagesverlauf an Umfang und Verbreitung zu. Aktivitäten abseits gesicherter Pisten erfordern Erfahrung in der Lawinen- und Geländebeurteilung. Mit dem Neuschnee sind aus steilen Geländeabschnitten kleinere Lockerschnee- und aus dem eingewehten Steilgelände spontane Schneebrettlawinen möglich. Vor allem an steilen Sonnenhängen und Böschungen unterhalb ca. 2200 Meter sind weiterhin mittlere, vereinzelt auch noch große Gleitschneelawinen möglich. Zonen unterhalb von Gleitschneerissen sollten möglichst gemieden oder rasch passiert werden.

Schneedecke

Tagsüber ließ der Wind aus südlichen Richtungen am Samstag im Gebirge deutlich nach. In der Nacht gab es in der Silvretta und im Verwall 10 bis 15, in den übrigen Gebieten 10 bis 20 cm Neuschnee. Dazu frischte der Höhenwind wieder auf, wehte im Bregenzerwald und in den Allgäuer Alpen kräftig, im Verwall stark, in den übrigen Gebieten sehr stark aus Nord und verfrachtete den lockeren Neuschnee. Vor allem kammnah sind dadurch frische störanfällige Einwehungen entstanden. Älterer Triebschnee der letzten Föhnsturmtage liegt vor allem schattseitig oft auf weichen Schichten und Schwachschichten und ist teils noch störanfällig. Die Verbindung innerhalb der obersten Zwischenschichten der letzten Tage und zur Altschneedecke ist mit zunehmender Seehöhe nur mäßig bis schwach. In höheren Lagen ist die Schneedecke vom Windeinfluss geprägt: Exponierte Bereiche sind oft abgeweht, in Rinnen, Mulden und hinter Geländekanten liegen mächtige Triebschneepakete. Gestern wurden wieder Wummgeräusche und Schneebrettauslösungen (spontan und durch Wintersportler) verbreiteter in der Silvretta, im Rätikon und im Verwall beobachtet. Dies bestätigt die erhöhte Störanfälligkeit der Schneedecke.

Alpinwetterbericht der ZAMG Tirol und Vorarlberg

Starker Schneefall und dichter Nebel im Gebirge, bis zum Abend können 20 bis 40 cm Neuschnee zur bestehenden Schneedecke dazu kommen. Dazu ist die Sicht durch mehrschichtige Bewölkung in allen Höhenlagen stark eingeschränkt. Überall Minusgrade, Temperatur in 2000 Meter: sinkend von -7 auf -11 Grad. Höhenwind: mäßig bis lebhaft aus Nordwest.

Tendenz

Die Lawinengefahr steigt am Sonntag innerhalb der Gefahrenstufe an. Am Montag bessert sich das Wetter und es wird sonnig. Auch der Dienstag wird sonnig. Die Lawinengefahr nimmt langsam ab. (ZAMG / Bernhard Anwander)

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