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Lawinenabgang: 18-Jähriger starb an Genickbruch

Tschagguns - Ein 18-jähriger Deutscher kam am Samstag bei einem Lawinenabgang abseits der Piste ums Leben.
Bilder der Suchaktion
18-Jähriger bei Lawinenabgang getötet

“Kritisch” – so beurteilte die Vorarlberger Landeswarnzentrale die Lawinensituation über 1800 Meter am Samstag. Die Lawinenwarnung wurde auf Stufe 4 angehoben. Doch auch die warnende Hand „Stopp Lawinengefahr“ sowie ein Absperrband konnten den 18-jährigen Deutschen nicht vom Abenteuer im freien Gelände abhalten. Gegen 14.30 Uhr fuhr der junge Mann am Golm neben der Piste 9 in einen 40 Grad steilen Tiefschneehang ein.

Über Felswand gestürzt

„Das Schneebrett hat sich nach dem ersten oder zweiten Schwung gelöst“, berichtet Rainer Schuchter (55), Einsatzleiter der Bergrettung Schruns-Tschagguns. Der Skifahrer aus Baden-Württemberg wurde von einem 80 Meter breiten und 100 Meter hohen Lawinenkegel in die Tiefe gerissen. Er stürzte über eine Felswand – den sogenannten „Holländer­schrofen“ – und wurde unter den Schneemassen begraben.

„Ein Augenzeuge hat den Vorfall beobachtet. Nach der Befragung war für uns definitiv klar, dass eine Person verschüttet wurde“, schildert Schuchter. Der 18-Jährige trug kein Lawinen-Verschüttetensuchgerät bei sich. Mit Sondierstangen suchten die Helfer das rund 100 mal 50 Meter große Gelände ab – der Schnee türmte sich teilweise über 3,5 Meter hoch. Nach und nach wurden die Schichten mit einem Pistengerät abgetragen.

Besuch beim Opa

An der Suchaktion waren über 100 Einsatzkräfte sowie Hubschrauber und Lawinensuchhunde beteiligt. „Die Chancen werden mit der Zeit immer geringer, aber wir gehen bei der Suche immer davon aus, dass der Verschüttete noch lebt“, sagt der Einsatzleiter. Nach drei Stunden wurde der 18-Jährige schließlich unter einer 50 Zentimeter tiefen Schneedecke aufgespürt. Doch der Notarzt konnte nur noch den Tod des jungen Skifahrers feststellen – er hatte sich beim Absturz tödliche Verletzungen zugezogen.

Der 18-Jährige war zu Besuch bei seinem Großvater, der in Tschagguns lebt. Laut Schuchter war der Verunglückte sehr oft am Golm und kannte das Gebiet sehr gut.

In Hohlraum überlebt

Wie gefährlich Schnee sein kann, musste auch ein 34-jähriger Deutscher in Tirol erleben. Er hatte am Samstag in Reutte eine Lawine ausgelöst: Der Mann wurde abseits der gesicherten Pisten von etwa anderthalb Metern Schnee verschüttet. Der 34-Jährige überlebte jedoch in einem Hohlraum, der ihm Luft zum Atmen bot. Gerettet wurde der Mann wohl nur, weil ein Bergretter den Vorfall beobachtet und sofort die Suche aufgenommen hatte.

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