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Lawinen-Radar soll Verschüttete retten

Lawinenopfer mit Radartechnik vor dem weißen Tod zu bewahren, haben sich niederösterreichische Forscher als Ziel gesetzt. Test an der Damülser Mittagsspitze.

Forschungsminister Hubert Gorbach stellte den Radar-Heli, der auch Verschüttete ohne Piepser findet, in Damüls vor. “Lawinenopfer können mit dem Radarsystem viel schneller geortet werden, als bisher”, sagt Hubert Gorbach auf 1900 Meter Seehöhe.
Entwicklung gefördert
Der Forschungsförderungsfonds (FFF) unterstützt das Projekt PASS mit 330.000 Euro. Nachdem es bereits in den vergangenen Jahren Tests in Vorarlberg gab, traten die Niederösterreicher gestern erneut im sonnigen Damüls an. Ein wunderbarer Skitag. Um 15.22 Uhr trifft der Heli  SA 315 B Lama am simulierten Lawinenhang unterhalb der Mittagsspitze ein. Wie eine Wespe auf Nahrungssuche fliegt er den Kegel ab. Um 15.24 Uhr wirft Forschungsminister Gorbach die erste Boje ab – der Verschüttete wurde zielgenau geortet. Bei der zweiten Person verschätzte sich die Heli-Crew neun Minuten später zwar um fünf Meter – Geschäftsführer Thomas Jürs ist dennoch vom System überzeugt: “Was noch aussteht, ist eine Software, die dem Retter im Hubschrauber ein akustisches Signal gibt.” Die Vorarlberger Bergrettung “begrüsst grundsätzlich alles, was zu einer raschen Rettung beträgt”, sagt Ausbilder Bartle Meusburger auf “VN”-Anfrage. Wichtig sei, dem Tourengeher keine falsche Sicherheit zu geben – denn das Radarsystem sei noch nicht im Einsatz. Thomas Jürs will das ändern: “Es werden oft neue Rettungsmittel angeboten – und dann passiert nichts. Unser Gerät erkennt Verschüttete zu 100 Prozent.”
Faire Abrechnung
Geplant ist eine Abrechnungsvariante nach Suchminuten – damit Rettungsorganisationen nicht den Kaufpreis von 100.000 Euro bezahlen müssen. “Forschung kann eben auch Leben retten”, sagt Gorbach.

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