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"laut lauter lyrik" - 11. Erich Fried Tage im Literaturhaus Wien

Dass Lyrik nicht nur aus leisen Tönen besteht, vermittelt das Literaturhaus Wien bereits im Titel der 11. Erich Fried Tage: "laut lauter lyrik" bietet dem Publikum ab morgen, Donnerstag, bis zum Sonntag (29. November) zahlreiche Lesungen, Diskussionen und Performances, die über den herkömmlichen Lyrik-Begriff hinausgehen.

Höhe- und Schlusspunkt bildet am Sonntag die Verleihung des mit 15.000 Euro dotierten Erich Fried-Preises an Esther Dischereit.

Das Programm von “laut lauter lyrik” will die Poesie laut Ankündigung “aus ihrem sprichwörtlichen Elfenbeinturm holen”. So steht nach der offiziellen Eröffnung durch Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) am Donnerstag der amerikanische Spoken Word Poet Saul Williams auf der Bühne.

“Die Freiheit den Mund aufzumachen” steht am Freitag ab 15 Uhr im Zentrum einer Podiumsdiskussion, bei der u.a. die Autoren Robert Schindel, Barbara Hundegger und der albanische Autor Visar Zhiti der Frage nachgehen, “ob Lyrik nach wie vor eine gesellschaftspolitische oder kritische Instanz zukommt”. Michaela Falkner, Ann Cotten und Michael Lentz nehmen im Anschluss an der von Josef Haslinger moderierten Diskussion “Es ist was es ist. Spielarten der Poesie” teil und sprechen über Perspektiven und innovative Formen der poetischen Präsentation.

Ein “Stimmenkonzert” verspricht ab 19 Uhr die Poetinnennacht, zu der unter anderen Friederike Mayröcker, Elfriede Czurda und Angelika Reitzer laden. Die “jüngeren performativen Formen der Lyrik” stehen danach in der “Rotten Kinck-Show” im Mittelpunkt. Hier zeigen Ann Cotten, Monika Rinck und Sabine Scho ihre Performance mit dem Untertitel “Gewalt gegen Dinge”.

Der Kurzfilm als Kunstform ist Thema von “Best of ZEBRA” am Samstag (16 Uhr), wo unter dem Motto “Poesie auf der Leinwand: Kurzfilme adaptieren Gedichte” Arbeiten vorgestellt werden, die im Rahmen des von der Literaturwerkstatt Berlin organisierten “Filmfestivals der Dichtung” entwickelt wurden.

Den Prolog zum Podiumsgespräch “Meine Muse hat Kanten. Lyrik such Leser” hält um 18 Uhr Oswald Egger, im Anschluss widmen sich Christoph Buchwald, Erwin Einzinger und Christiane Lange der “Kunst der Vermittlung von Lyrik”. Beschlossen wird der Abend von “Attwenger goes Goas” – dem G’stanzl-Programm von Markus Binder und Hans-Peter Falkner. Der Sonntag gehört der Verleihung des Erich Fried-Preises 2009 an Esther Dischereit, Juror Josef Winkler hält die Laudatio.

Im Rahmenprogramm wird bereits am heutigen Mittwoch das Buch “Alles Liebe und Schöne, Freiheit und Glück. Briefe von und an Erich Fried” präsentiert. Dazu gewährt die Ausstellung “Lauter Frage- und Rufzeichen, und zwischen diesen beiden taumelt hilflos das Wort” erste Einblicke in die Korrespondenz des Dichters. Im Skarabaeus Verlag erscheint die von Robert Huez und Anne Zauner herausgegebene Anthologie “laut lauter lyrik” mit Texten der Teilnehmer der Erich Fried Tage.

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