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Lauern auf Neuschnee

Schwarzach - Mit einem blauen Auge dürften Hotellerie und Gastronomie der heimischen Skiregionen im ersten Saisonsviertel (AbschnittbisDreikönig)davongekommen sein.

Aber spätestens ab jetzt halten „Frühlingstemperaturen“ und Schneemangel nicht nur Urlaubsgäste von den Skigebieten fern, sondern auch die wichtigen Tagesausflügler, von denen einzelne Liftgesellschaften im Ausmaß von bis zu 50 Prozent „leben“.

Fasching gut gebucht

„Während sich für die Bettenauslastung im restlichen Jänner Schnee gar nicht rasch genug einstellen kann, ist z. B. der Fasching gut gebucht, bisher fast frei von Stornierungen.“ Das wusste gestern auf „VN“-Anfrage die Pressesprecherin von Vorarlberg Tourismus, Mag. Christina Fussenegger, zu berichten. Mit der bisherigen Buchungslage müsse man, erst recht angesichts der gehabten Umstände, zufrieden sein, auch wenn man gegen eine „Zuwaage“ wohl nirgendwo etwas einzuwenden gehabt hätte.

Laut Fussenegger waren Lech/Zürs seit Weihnachten sehr gut gebucht, auch der Jänner stelle sich „sehr zufriedenstellend dar, wobei Zimmer aber schon noch zu haben sind“. Im Montafon war die Buchungslage ebenfalls „sehr ordentlich“, wenn auch mit leichter Abschwächung im Vergleich zu 2005/06. Das Jänner-Ergebnis von 2006 sei aber „gewiss nicht wiederholbar“.

„Kein Druck im Büro“

Auch in der Alpenregion Bludenz, wo im Jänner nur noch unter der Woche, aber kaum noch an Wochenenden freie Quartiere gemeldet sind, habe es „gute Nachfrage, aber keinen Druck im Büro“ gegeben, so die dortige Tourismuschefin. Momentaufnahme im Hotel Schillerkopf in Bürserberg: Hier war man über Weihnacht/Neujahr zu 94 Prozent mit Stammgästen ausgelastet, die deutlich kräftigere Nebenumsätze als üblich tätigten.

Auch im Bregenzerwald war die Gästestimmung rund um Weihnacht/Neujahr „sehr gut“, wie Fussenegger ermittelte, einfach weil das herrliche Wetter für verschiedenste Alternativen zum Skifahren genutzt werden konnte. Bis 3. Jänner wurde der 3-Täler-Skipass um 15 Prozent ermäßigt angeboten. Im Jänner sind im Wald, wie immer, noch genügend Kapazitäten frei.

VN-UMFRAGE: Welchen „Wetterschaden“ erlitt Ihr Skigebiet bisher, ist er noch gutzumachen?

Das Skigebiet Laterns lebt von Tagesausflüglern bzw. den guten Wochenenden. Weihnacht bis Dreikönig bescherte ca. 30 Prozent weniger Frequenz als im Normaljahr. Beim Umsatz ist das Minus noch offen, wir sind erstmals beim 3-Täler-Pass. Zwei Drittel der Pisten sind trotz Regen und Wärme nach wie vor gut befahrbar. Wir hoffen auf Schneesegen an Wochenenden.

KARL HEINZ SCHMID, SKILIFTE LATERNS

Wir haben alle Anlagen in Betrieb, gut 50 Prozent der Pisten sind offen. Außer an Südhängen kämen wir mit dem Kunstschnee noch ein paar Wochen zurecht. Weihnachten bis Dreikönig blieb umsatzmäßig 25 Prozent unter Vorjahresniveau. Das ist aufholbar, wenn wir ab Mitte Jänner starke Wochenenden verbuchen. Aktuell haben wir mehr Geschäft als 2006.

GÜNTER OBERHAUSER, SKILIFTE WARTH

Bis Dreikönig blieben wir etwa 20 Prozent unter dem Vorjahresumsatz, Schnee könnten wir dringend brauchen. Auf 30 bis 40 Prozent des üblichen Pistenangebotes bieten wir passable Verhältnisse, ohne Neuschnee kämen wir unter Totaleinsatz aller Kräfte noch gut 10 Tage über die Runden. Der Kartenvorverkauf war heuer besser, ein Turnaround ist noch denkbar.

MAG. WOLFGANG BECK, BERGBAHNEN DAMÜLS

Außer Steinmäder haben wir alle Abfahrten offen, auch die neue Speedstrecke – wir kämen noch Wochen ohne Neuschnee zurecht. Oben ist genügend Naturschnee, im Tal eine solide Basis an Maschinenschnee. Aber weil viel freies Gelände fehlt, haben wir ein Tageslimit von 11.000 (statt 14.000) eingezogen. Aber natürlich fehlt auch uns die erste Dezemberhälfte.

DI MICHAEL MANHART, SKILIFTE LECH

In der Silvretta Nova liegen wir per 7. Jänner um 4, am sonnenexponierten Diedamskopf um 15 Prozent hinter dem vorjährigen Umsatz. Unser Pistendienst zaubert auch jetzt tolle Bedingungen her, also passt auch – noch – die Stimmung. Wir leben aber von unseren riesigen Freiflächen, die jetzt kaum befahrbar sind: Also wäre Schnee schon heftig erwünscht.

HEINRICH SANDRELL, SILVRETTA NOVA

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