Es seien rund 500 Gäste an Bord, sagte der Augsburger Veranstalter des "Torture Ship", Thomas Siegmund.
"Das sind ein bisschen weniger als sonst, wegen der Hitze." Aber hält man es denn bei mehr als 30 Grad überhaupt aus in Lack, Leder und Latex? "Das ist grenzwertig", sagte Siegmund. In der Vergangenheit sei es bei Gästen auch schon zu Kreislaufproblemen gekommen, daher seien für den Notfall Sanitäter an Bord.
"In Deutschland ist man toleranter"
Die Gäste kämen vor allem, um mit ihrem Faible für Fetische unter Gleichgesinnten zu sein, sagte der Veranstalter. "In einer normalen Diskothek sind die Leute alle erstaunt, und manche pöbeln vielleicht, wenn welche im Latexoutfit reinkommen." Auf dem Schiff fühlten die Gäste sich wohl und unter sich. Manche kommen dafür sogar von weit her: "Kathrin von Kali" und ihre Begleitung "Latex Angela" sind extra aus Moskau angereist. Ihre richtigen Namen wollten die beiden Männer im Latex-Nonnen-Kostüm nicht nennen. "In Deutschland ist man toleranter", sagten sie. In ihrer Heimat könnten sie ihr Hobby nicht so leicht ausleben.
Im Hafen von Friedrichshafen wurden die Lack- und Lederfans von zahlreichen Schaulustigen empfangen - Hunderte Menschen standen am Pier, an dem das Erotikschiff ablegte. Allein das Zuschauen sei immer ein Event, sagte ein älterer Mann, der von einer Bank aus die Kostüme der Partygäste bestaunt. Schade sei nur: "Nicht jeder hat die Figur dazu." Manche Gäste empfänden den Weg auf das Schiff wie einen Spießroutenlauf, sagte Siegmund. "Aber ich glaube, 90 Prozent bezeichnen das als Schaulaufen und freuen sich schon Monate darauf."
VOL.AT bei Torture Ship 2017
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