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Langfinger haben jetzt Hochsaison

Schwarzach - Der Ansturm der Massen auf die weihnachtlichen Geschäfte weckt das diebische Tun von Taschendieben. Achtsamkeit ist deshalb angesagt.

Besinnliche Musik rieselt aus den Lautsprecherboxen im Einkaufszentrum. Zur Linken erfreut der Anblick eines allerliebsten Weihnachtsgebindes, rechter Hand locken Bücher, die man einfach anschauen muss. Platz gibt es nicht viel. Schließlich strömen Hunderte aus, um Weihnachtsgeschenke zu ergattern. Kein Wunder also, dass man in dem Gedränge mal angerempelt wird. Kann passieren. Und ist auch sofort wieder vergessen. Zehn Minuten später an der Kassa dann der große Schock: Das Portemonnaie wurde aus der Handtasche gestohlen!

Besonders zu Weihnachten hin häufen sich Taschendiebstähle. “Vor Weihnachten haben die Leute meist viel Geld bei sich. Das ist ein Reiz für Diebe”, erklärt Norbert Schwendinger, Leiter der Diebstahlsgruppe des Vorarlberger Landeskriminalamtes. Außerdem sind in besagtem Zeitraum sehr viele Menschen in Einkaufszentren, Geschäften oder auf Weihnachtsmärkten anzutreffen. “In einem großen Getümmel fällt es einfacher, etwas aus der Tasche zu ziehen. Überall wo es hektisch zugeht, ist mit vermehrten Taschendiebstählen zu rechnen”, erläutert Schwendinger.

In den allermeisten Fällen wird die Geldtasche gestohlen. Handys oder sonstige Wertgegenstände lassen die Langfi nger nur selten mitgehen.

Opfer wird abgelenkt

Laut Schwendinger gibt es zwei Vorgehensweisen: Das Opfer wird angerempelt oder auf eine andere Art abgelenkt. Während dieser kurzen Zeit wird die Geldtasche aus der Handtasche gezogen. Bis die betroffene Person den Verlust bemerkt, ist der Dieb wahrscheinlich schon über alle Berge.

Leichtes Spiel für die Diebe

Bei Variante Nummer zwei haben Täter durch die Unachtsamkeit der Opfer meist ein leichtes Spiel. “Oft wird die Handtasche im Einkaufswagen deponiert. Dann schaut man sich im Regal etwas an und dreht sich vielleicht sogar weg vom Wagen. In diesem Moment wird die Geldtasche aus der Handtasche herausgeklaut. Besonders leicht macht man es den Dieben, wenn die Handtasche offen gelassen wird”, ist Schwendinger über so viel Unachtsamkeit verwundert. Auch bei dieser Variante bemerkt das Opfer den Diebstahl meist erst viel später. Dadurch bleiben die Täter oft unbekannt.

Laut Schwendinger nützen die Taschendiebe die Gunst der Stunde. Sehen sie ein Opfer, das eine offene Handtasche im Einkaufswagen stehen hat, beobachten sie die Situation ein bis zwei Minuten. Wenn sich eine günstige Gelegenheit ergibt, schlagen sie dann zu.

Achtsam sein

Um sich vor solch unliebsamen Aktionen zu schützen, appeliert Kriminalist Schwendinger vor allem an die Achtsamkeit der Konsumenten. “Jeder sollte sich bewusst sein, dass es eine Verlockung für Diebe ist, wenn man auf sein Geld und seine Wertgegenstände nicht aufpasst. Wer jetzt beim Einkauf achtsam ist, hilft sich selber in großem Maße.”

TIPPS GEGEN DIE TRICKS DER TASCHENDIEBE

Nicht viel Bargeld bei sich haben. Die Geldtasche in vorderen Hosen- oder Innentaschen aufbewahren. Handtasche oder Fotoapparat unter dem Arm eingeklemmt oder auf der Körpervorderseite tragen. Wertsachen auf mehrere Taschen verteilen.

Besondere Vorsicht ist bei Gedränge geboten, insbesondere, wenn sich jemand an Sie drängt. Massenansammlungen und Großveranstaltungen, Märkte, Fußgängerzonen und Rolltreppen sind gefährliche Orte, weil man sich dort auf andere Dinge konzentriert und nicht auf die mitgeführten Gegenstände achtet.

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