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"Lang lebe Bhutto" waren Bhuttos letzte Worte

Die letzten Worte der ermordeten pakistanischen Oppositionspolitikerin Benazir Bhutto sind laut Aussagen eines engen Vertrauten „Lang lebe Bhutto“ gewesen. Rückblick

Die frühere Premierministerin habe diese Worte aus ihrem Auto heraus den Menschen zugerufen, sagte ihr Berater Safdar Abbassi gegenüber der britischen Tageszeitung „The Sunday Telegraph“. Kurz danach sei sie getötet worden. „Sie sagte nichts anderes mehr“, berichtete Abbassi, der eigenen Angaben zufolge mit der Politikerin im Auto saß.

Abbassi bekräftige die Version von Bhuttos Volkspartei PPP, wonach die Oppositionsführerin erschossen wurde. „Ich habe sie gesehen: Sie sah so aus, als ob sie sich geduckt hätte, als sie die Schüsse hörte. Wir haben nicht sofort verstanden, dass sie getroffen war“, berichtete Abbassi der Zeitung. Bhutto sei durch das Schiebedach zurück in das Wageninnere geglitten. Sie habe keinen Laut von sich gegeben. Dann habe er eine tiefe Schusswunde an der linken Halsseite bemerkt, die stark blutete.

Abbassi erzählte dem „Sunday Telegraph“, seine Frau Naheep Khan habe Bhuttos Kopf auf ihren Schoß genommen und mit ihrem Kopftuch versucht, die Blutung zu stoppen. In ersten Berichten zu Bhuttos Tod hatte es geheißen, sie sei erschossen worden, kurz bevor sich ein Selbstmordattentäter in der Nähe ihres Wagens in die Luft gesprengt hatte. Das Innenministerium hatte wenig später jedoch versichert, Bhuttos Leichnam habe keine Schuss- oder Splitterwunden aufgewiesen. PPP-Sprecher wiesen diese Angaben entrüstet zurück.

„Sie lächelte und war sehr glücklich“, erinnerte sich Abbassi an Bhuttos letzte Momente. „Ich kann nicht glauben, dass sie nicht mehr bei uns ist“, sagte der Chefberater nach Angaben der Zeitung.

Der pakistanische Fernsehsender DawnNews zeigte am späten Samstagabend Aufnahmen, auf denen ein junger Mann mit Sonnenbrille und hellbrauner Jacke zu sehen ist, der mehrere Schüsse auf die Oppositionspolitikerin abgibt. Auf den Bildern ist auch zu erkennen, dass Bhutto, die aus einem offenen Dachfenster eines Geländewagens heraus ihren Anhängern zugewunken hatte, nach den Schüssen ins Wageninnere zusammensackt, bevor sich ein Komplize des Schützen mit einer Bombe in die Luft sprengt.

Die Regierung hatte hingegen erklärt, dass Bhutto nicht Schussverletzungen, sondern einer Schädelfraktur erlegen sei, die sie erlitten habe, als sie durch die Wucht der Bombenexplosion gegen einen Hebel des Sonnendachs am Wagen gestoßen wurde.

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