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Landwirtschaftskammer kritisiert Landverlust

Der Präsident der Vorarlberger Landwirtschaftskammer, Josef Moosbrugger, hat am Montag in der Vollversammlung den zunehmenden Verlust der Bauern an Produktionsflächen heftig kritisiert.

„Wie derzeit mit den Bauern verfahren wird, entsteht der Eindruck, dass in Vorarlberg wenig Wert darauf gelegt wird, dass es noch frische und gesunde Lebensmittel aus dem Ländle braucht“, sagte Moosbrugger. Das Bauernjahr 2004 bezeichnete Moosbrugger als erntemäßig durchschnittlich.

Die Kritik des Präsidenten richtete sich vor allem gegen den drohenden Landverlust. Konkret angesprochen wurden von Moosbrugger das Golfplatzprojekt in Rankweil bei Feldkirch, wo sich laut Moosbrugger „die besten landwirtschaftlichen Böden im Land“ befinden, sowie eine mögliche Alpenrhein-Verbauung. „Unter den Vorgaben der Hochwassersicherheit werden allerlei Interessen in die Planung verpackt, und was dabei übrig bleibt ist, dass der Landwirtschaft wieder zig Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche entzogen“, sagte Moosbrugger. Er forderte, dass die landwirtschaftliche Widmung denselben Stellenwert genießen müsse wie die anderen Widmungen.

Als weiteres „Sorgen-Thema“ nannte der Landwirtschaftskammer-Präsident die massiven Veränderungen für die heimischen Bauernfamilien im Zusammenhang mit der EU-Agrarpolitik. Es werde eine Richtung eingeschlagen, die die Leistungsabgeltung nicht mehr auf den aktiven Bauern konzentriere, so Moosbrugger. „Der Landwirt, der täglich zwei Mal seine Stallarbeiten verrichtet und die Tiere betreut, braucht einfach mehr als derjenige, der nur die Flächen bewirtschaftet und das Erntegut abgibt“, betonte Moosbrugger.

Das abgelaufene Jahr bezeichnete Moosbrugger als „erntemäßig durchschnittlich“. Nach der Dürre im Vorjahr hätten sich Wald und landwirtschaftliche Kulturen heuer erholt, auch für das Obst sei 2004 „kein schlechtes Jahr“ gewesen. Allerdings hätten vier Hektar Intensivobstanlagen infolge von Feuerbrand gerodet werden müssen. Im Gemüseanbau sei eine gute Ernte eingefahren worden, während im Forst die Erntemenge wieder weit unter dem Zuwachs geblieben sei. „Grund sind wohl die schlechten Holzpreise“, mutmaßte Moosbrugger.

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