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Ländle-Gewässer großteils naturnah

Der Großteil der Vorarlberger Bäche und Flüsse ist naturnah. 2.400 Kilometer Fließgewässer wurden nun analysiert und bewertet.

Insgesamt rund 4.100 Kilometer Bäche und Flüsse durchfließen Vorarlberg. Seit 1997 hat das Umweltinstitut des Landes 1.340 Gewässer mit einer Gesamtlänge von 2.437 Kilometern im Detail analysiert und bewertet. Damit sind 60 Prozent sämtlicher Gewässerstrecken des Landes inventarmäßig erfasst. „Fast zwei Drittel dieser Gewässer sind noch weitgehend unberührt und unbeeinträchtigt,“ gaben Landeshauptmann Herbert Sausgruber (V) und Umweltlandesrat Erich Schwärzler (V) am Dienstag bekannt.

Im Vorarlberger Fließgewässerinventar wurden rund 1.500 Kilometer der untersuchten Gewässerstrecken als „natürlich oder naturnah“ eingestuft. 512 Kilometer, das sind 21 Prozent der untersuchten Bach- und Flussstrecken, weisen mäßige bis erhebliche strukturelle Beeinträchtigungen durch Verbauungen und Umlandeinflüsse auf, 414 Kilometer (17 Prozent) sind auf Grund von Begradigungen und harten Verbauungen als massiv verändert und naturfremd einzustufen.

„Im intensiv genutzten Rheintal können nur noch drei Prozent der Gewässerstrecken als naturnah ausgewiesen werden, während in Bergtälern wie dem großen Walsertal fast 90 Prozent der Gewässerstrecken einen naturnahen Charakter und einen sehr guten ökologischen Zustand aufweisen“, betonte Umweltlandesrat Erich Schwärzler.

Auf Grundlage des 1997 in Kraft getretenen Gesetzes über Naturschutz und Landschaftsentwicklung hat das Umweltinstitut ein Konzept zur Erhebung der Situation der Fließgewässer ausgearbeitet, das auf das europäische Erhebungskonzept abgestimmt wurde. „Rund 2.500 Kilometer Gewässer wurden zu Fuß begangenen, detailliert erfasst und bewertet,“ berichtete der Leiter des Umweltinstituts, Dietmar Buhmann. Aus diesem Fundus wurden rund 30.000 Daten gewonnen, die es ermöglichen, die Entwicklung der Gewässer in einer Gesamtschau zu beobachten.

Das Gewässerinventar mache deutlich, wo etwas zu tun ist, sagte Schwärzler: „In Zukunft gilt es, die vorhandenen Naturwerte bestmöglich zu schützen, aufgezeigte Defizite durch ökologisch ausgerichtete Maßnahmen und Renaturierungen zu verringern, auch im Sinne des Hochwasserschutzes.“ Derzeit sind für verschiedene Bäche und Flüsse Betreuungskonzepte im Entstehen, so zum Beispiel für die Dornbirnerach, die Nafla in Feldkirch und den Bezauerbach in Bezau im Bregenzerwald.

Informationen zum Gewässerinventar bietet die Homepage des Landes (www.vorarlberg.at/umweltinstitut)

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