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Landhaus wird ab 2013 saniert

Bregenz -  Das Landhaus hat einen schlechten Energiewert: Laut Statthalter Wallner ist daher eine etappenweise Landhaus-Sanierung geplant. Auslöser war eine Anfrage der Grünen.
Thermografieaufnahme Landhaus

Vor dem Landhaus wehten zuletzt Fahnen, auf denen das Motto der Landes-Kampagne „Schritt für Schritt zur Energieautonomie“ zu lesen war. Die Grünen nahmen diese Aktion zum Anlass, der Landesregierung in energietechnischer Hinsicht auf den Zahn zu fühlen. Und brachten eine Anfrage zum Thema ein, formuliert mit reichlich Kritik. Die Kampagne sei ja vorbildlich, heißt es in der Anfrage, „wenn auch das Land selbst ein Vorbild wäre“. Dem sei aber nicht so: „Beispielsweise weigerte sich die Landesregierung lange, bei den landeseigenen Gebäuden der seit Jänner 2009 geltenden Aushangpflicht von Energieausweisen über 1000 Quadratmeter nachzukommen.“

Das Landhaus im grünen Visier

Im Zentrum der grünen Kritik steht allerdings das Landhaus selbst. Das in den Jahren 1977 bis 1981 errichtete Gebäude weist einen durchschnittlichen Heizwärmebedarf von 129 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr auf. „Das ist ein immens hoher Wert, angesichts der Tatsache, dass heutzutage europaweit Büro- und Verwaltungsgebäude im Passivhausstandard mit einem um den Faktor 10 niedrigeren Energieverbrauch gebaut werden“, heißt es in der Anfrage. Und: „Was haben Sie unternommen, um den energietechnischen Zustand des Landhauses zu verbessern?“ Die Grünen hatten im Übrigen bereits vor drei Jahren mit Thermografieaufnahmen den schlechten energietechnischen Zustand des knapp 40.000 Quadratmeter großen Landhauses dokumentiert.

Etappenweise Sanierung

Die Beantwortung dieser Anfrage liegt nun vor. Statthalter Markus Wallner sagt: „Die Sanierung des Landhauseswird seit 2009 vorbereitet.“ 2010 seien detaillierte Zustandsbewertungen durchgeführt worden, heuer würden Fachplaner bestellt und die Sanierung strukturiert. Wallner: „Nach einer intensiven Planungsphase 2011 und 2012 ist eine nachhaltige, etappenweise Sanierung ab dem Jahr 2013 angedacht.“ Mehrere Maßnahmen habe man im Landhaus bereits umgesetzt. So werden unter anderem die Arbeitsplatz-Computer am Abend automatisch abgeschaltet, wurde die Wärmepumpenregelung optimiert, wurden die Lüftungsregelungen für das gesamte Gebäude erneuert und sind im Landtagstrakt diverse Sanierungen durchgeführt worden.

Eine neue Wärmeschutzverglasung wurde in diesem Trakt eingebaut; auch wurde die Beleuchtung erneuert. „Energietechnisch ist eine Sanierung notwendig, das Landhaus ist aber einer der schwierigsten Bereiche für eine solche Sanierung.“ Allein schon wegen seiner Größe könne man das Ganze nur in einzelnen Etappen in Angriff nehmen: „Von heute auf morgen geht das nicht.“

Die Sache mit dem Ökostrom

Die Grünen hatten in der Anfrage auch wissen wollen, in welchen Landesgebäuden Ökostrom bezogen werde. Wallners Antwort: „Mittlerweile werden die Landesgebäude mit Ökostrom versorgt.“ Diese Umstellung sei im Anschluss an die Entschließung des Landtages unter Berücksichtigung bestehender Verträge und unter Anwendung der vergabe- und gesellschaftsrechtlichen Vorschriften erfolgt. Und: „Jene Gebäude, die nicht im Versorgungsgebiet der VKW liegen – Stadtwerke Feldkirch, E-Werke Frastanz, Montafonerbahn – beziehen ebenfalls Ökostrom.“ Laut Wallner werden im Übrigen „alle Landesgebäude nach den aktuellen energietechnischen Kriterien gebaut oder saniert

Folge? „Seit 1990 konnte der Heizwärmebedarf und der CO2-Ausstoß um über 40 Prozent gesenkt werden.“ Ergo seien die Energiewerte drastisch reduziert worden: „Dazu wird derzeit auch das Energiekonzept neu überarbeitet, werden auch die Energieausweise für das laufende Jahr erstellt.“ Laut Wallner ist das Land bemüht, bei allen laufenden Bauprojekten Passivhausqualität zu erreichen. Das neue Landesmuseum etwa wird in Passivhausqualität errichtet werden.

Rauch mit neuer Kritik

„Wenn die Landesregierung im eigenen Haus, das energietechnisch von vorgestern stammt, mehr als vier Jahre braucht, um eine Sanierung zu planen, dann ist das reine Verzögerungstaktik“, kontert Grünen-Chef Johannes Rauch. „Wer von Energieautonomie redet, muss mit gutem Beispiel vorangehen, nicht mit schlechtem Beispiel hinterherhinken.“ Rauch fordert eine deutliche Beschleunigung des Sanierungsplanes – und einen Beginn der Landhaus-Sanierung bereits 2012.

(VN)

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