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Landesrätin: Jobgarantie für Personal, kein Wunschkonzert für Petitionäre

Landesrätin Martina Rüscher über den Stand beim Krankenhaus Dornbirn.
Landesrätin Martina Rüscher über den Stand beim Krankenhaus Dornbirn. ©VN Steurer; Paulitsch
Das Stadtspital Dornbirn versichert seinen Patientinnen und Patienten, dass sich in der Versorgung aktuell nichts ändert, trotz der angekündigten Spitalsreform des Landes, die bis 2030 abgeschlossen sein soll.

Insbesondere die geplante Verlegung der Gynäkologie und Geburtshilfe nach Bregenz hat zu Protesten geführt, doch Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher betont, dass keine Abteilungen geschlossen, sondern lediglich verlagert werden und das Personal mitgenommen wird.

Das Stadtspital Dornbirn hat auf seiner Webseite klargestellt, dass es für Patientinnen und Patienten keine Änderungen in der Versorgung gibt. Viele Menschen waren verunsichert wegen der angekündigten strukturellen Veränderungen in der Spitalslandschaft des Landes. Das Krankenhaus betont, dass alle Behandlungen, Untersuchungen und Eingriffe weiterhin wie gewohnt stattfinden und auch Geburten weiterhin in Dornbirn betreut werden.

Spitalsreform bis 2030

Die von der Landesregierung angekündigte Spitalsreform soll bis 2030 abgeschlossen sein und betrifft 17 Abteilungen, hauptsächlich durch Zusammenlegungen. Die geplante Verlegung der Gynäkologie und Geburtshilfe von Dornbirn nach Bregenz hat zu erheblichen Protesten geführt. Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) versucht, die Gemüter zu beruhigen und versichert, dass nichts geschlossen, sondern nur verlagert wird und das gesamte Personal mitgenommen wird. Der Standort Bregenz soll ausgebaut werden.

Entscheidungsfindung und Umbaumaßnahmen

Ursprünglich war geplant, Gynäkologie und Geburtshilfe in Dornbirn zu belassen. Im Dialog mit Ärzteschaft und Pflege habe sich jedoch gezeigt, dass eine Verlegung nach Bregenz und die Verlagerung der Ortho-Trauma nach Dornbirn vorteilhafter sind. Die bereits vor zwei Jahren durchgeführten Umbaumaßnahmen für Kreißsäle in Dornbirn werden nun für Eingriffsräume genutzt, was den Bau neuer Räumlichkeiten erspart.

Reaktion auf Petition und Notwendigkeit der Reform

Rüscher bedauert die negativen Emotionen, hält die Reform aber für notwendig, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. An die über 50.000 Unterzeichner einer Petition zum Erhalt der Gynäkologie und Geburtshilfe in Dornbirn gerichtet, erklärt sie, dass es ihre Aufgabe sei, die Teams gut mitzunehmen und die Versorgung langfristig zu sichern, auch wenn dies unangenehme Entscheidungen erfordere. Es gehe darum, Personalengpässe zu vermeiden, Spezialisierungen zu ermöglichen und die beste Versorgung sicherzustellen.

Unterstützung durch Primar Huemer

Christian Huemer, Primar für Kinder- und Jugendheilkunde am Landeskrankenhaus Bregenz, unterstützt die geplanten Zusammenlegungen als logischen Schritt. Er erwartet, dass die Zusammenlegung der pädiatrischen Teams in Bregenz die Installation eines spezialisierten neonatologischen Dienstes rund um die Uhr ermöglichen wird. Huemer geht davon aus, dass die Dornbirner Primaria Edda Haberlandt früher oder später sein Primariat übernehmen wird. Er betont die Notwendigkeit, verbal abzurüsten und Ruhe für die Umsetzung der sachlich richtigen Schritte zu schaffen.

Jobgarantie und gemeinsame Entscheidungsfindung

Rüscher verspricht eine Jobgarantie für alle Beschäftigten in den betroffenen 17 Fächern. Huemer hebt hervor, dass Mediziner in den Strukturprozess eingebunden waren und viele Kernentscheidungen gemeinsam getroffen wurden. Rüscher ist überzeugt, dass die Versorgung für die Bevölkerung und die Situation der Mitarbeitenden durch die Reform verbessert wird, auch wenn die Umsetzung einige Jahre dauern wird.

Zukunftsperspektiven und Beratung

Die genaue Anzahl der Spitalsstandorte im Norden nach 2030 ist unklar, ebenso wie die zukünftige Struktur. Der Strukturplan bis 2030 sieht vor, dass die sieben Spitalsstandorte in Vorarlberg erhalten bleiben. Johannes Hohenauer, Berater der Spitalsreform, bezeichnet die Entscheidung der Landesregierung als mutig und bestätigt, dass er im Auftrag des Landes an der Reform arbeitet und dafür ein Honorar von 160.000 Euro für das laufende Jahr vorgesehen ist. Seine Tätigkeit im Aufsichtsrat der Krankenhausbetriebsgesellschaft sei damit vereinbar, da er als Berater für die Spitalsreform agiere.

(VOL.AT)

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