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Landesmuseum tritt auch als Event-Veranstalter auf

Im Juni 2013 wird das Landesmuseum eröffnet
Im Juni 2013 wird das Landesmuseum eröffnet ©VOL.AT/Steurer
Bregenz - Rechnungshof kritisiert die Verteuerung des Museums, doch weder der frühere noch der jetzige Direktor hat zusätzliche Veranstaltungsräume im Konzept.
RH: Kulturhäuser brauchen Geld
11 Millionen für Landesmuseum-Erneuerung

Bregenz. Die kleine Landeshauptstadt Bregenz mit ihren rund 28.000 Einwohnern rühmt sich gerne damit, im Vergleich zu anderen Orten enorm viele Theater- bzw. repräsentative Veranstaltungssitze in technisch tiptop aufgerüsteten Sälen zu haben. Abgesehen vom Festspielhausbezirk kommen in zentraler Lage – neben dem Kornmarkttheater mit seinen rund 500 Plüschsesseln und viel Platz im Foyer – nun noch zwei Räume hinzu. Sie befinden sich in dem im Juni 2013 zu eröffnenden Landesmuseum und bieten komfortablen Platz für 250 Besucher.
Direktor Andreas Rudigier sieht darin durchaus eine Notwendigkeit, erklärt im Gespräch mit den VN aber dezidiert, dass die Entscheidung, neben dem riesigen Atrium gleich zwei Veranstaltungsräume im Haus vorzusehen, nicht auf einem Konzept aus seiner Hand beruht, sondern dass sie bereits vor seiner Zeit gefallen sei.

Sein Vorgänger Tobias Natter, der inzwischen Direktor des Leopold Museums in Wien geworden ist, will sich nicht als Miesmacher der nun geplanten Veranstaltungsaufstockung sehen, hatte die Säle aber auch nicht im Konzept, habe dafür aber „hundertfach“ beim Land darauf aufmerksam gemacht, dass die ständige Bespielung von Räumen mit erwähnter Gesamtkapazität mehr Kosten verursacht als geplant.

Fehleinschätzung im Personalstand

Daraus ergibt sich auch eine Differenz im Personalstand. Natter hatte die notwendige Akademiker-Crew mit zwölf Vollzeitstellen angegeben. Dass es inzwischen 15,6 sind, hatte der Rechnungshof jüngst als Fehleinschätzung kritisiert. Dass ein Veranstaltungsmanager gebraucht wird, der ein attraktives Angebot zusammenstellt und das dem Publikum auch schmackhaft macht, davon war früher allerdings nicht die Rede, zudem will das Landesmuseum Bibliothekare einstellen.

Die Unterstützungsleistung von Seiten des Landes wird von der Kulturhäuser Betriebsgesellschaft (Kuges), der das Museum angehört, im Jahr 2013 mit 3,2 Millionen Euro angegeben, im Jahr 2014 sind noch nicht genehmigte 3,8 Millionen im Plan. Dass das Landesmuseum teurer sein wird als bisher, wie es im RH-Bericht heißt, ist damit keine überraschende Erkenntnis. Laut Kuges-Geschäftsführer Werner Döring lässt sich die Steigerung in den Jahren danach zudem abbremsen, denn erst einmal in Betrieb, soll das Landesmuseum wieder Eigeneinnahmen in der Höhe von 20 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaften.

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