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Landesbibliothek feiert hundertsten Geburtstag

Die Landesbibliothek feierte am Freitagabend ihren 100. Geburtstag. 1904 als „Anhängsel“ zum Landesarchiv als kleine Bibliothek gegründet, wurde die Landesbibliothek erst 1977 als eigenständige Institution etabliert.

In ihrer heutigen Form kennt man sie seit 1985, als sie sich auch räumlich vom Landesarchiv trennte und in das seit 1981 im Besitz des Landes befindliche ehemalige Benediktinerstift St. Gallus an der Fluher Straße umzog.

Höhepunkte der Jubiläumsfeier waren die Präsentation eines Bibliothekenführers für Vorarlberg sowie die Uraufführung der für diesen Anlass in Auftrag gegebenen Komposition „spiritus, ubi vult, spirat – Der Geist weht wo er will“ des Münchners Rudi Spring. Interpretiert wurde das Stück unter der Leitung des Komponisten vom Ensemble Plus.

In seiner Festrede würdigte Landeshauptmann Herbert Sausgruber (V) die Landesbibliothek als „modernes Informations-, Dokumentations- und Kommunikationszentrum, das im wissenschaftlichen Netzwerk Vorarlbergs einen wesentlichen Platz einnimmt“. Nachdem die Bildung „wichtigster Rohstoff des 21. Jahrhunderts“ sei, nannte Sausgruber die Gewährleistung des freien Zugangs zu Informationen sowie zu Bildung und Weiterbildung als vorrangiges Ziel. Dementsprechend „verdienen die in ihrer Benutzerfreundlichkeit vorbildliche Landesbibliothek sowie die vielen anderen Bibliotheken und Büchereien des Landes zentrales bildungspolitisches Augenmerk“, sagte der Landeshauptmann.

Gestaltete sich die Landesbibliothek bis 1977 als ausschließlich landeskundliche Sammlung, so waren mit dem Übergang in die Eigenständigkeit auch zwei Vorgaben verbunden. Neben dem Fortführen der landeskundlichen Sammlung galt es eine wissenschaftliche Universalbibliothek aufzubauen. Eine wissenschaftliche Bibliothek sollte ein kleiner Mosaikstein sein, um den Vorarlberger Universitäts-Absolventen ihre Rückkehr ins Ländle etwas schmackhafter zu machen. Der große Aufschwung kam für die Vorarlberger Landesbibliothek im Jahr 1985 mit dem Bezug eines eigenen Gebäudes, das damals für 140 Mio. Schilling adaptiert wurde.

Heute verfügt die Landesbibliothek über rund 475.000 Bände, wovon 200.000 wegen Platzmangels in einer Fabrikhalle ausgelagert sind. Zum Bestand der Bibliothek kommen dank eines Anschaffungsbudgets von 550.000 Euro jährlich etwa 10.000 Medien in Form von Büchern, CDs, DVDs und Videos hinzu. Zum Angebot der Vorarlberger Landesbibliothek zählen außerdem rund 1.700 Zeitungen und Fachzeitschriften sowie hunderte CD-Roms, CDs, MCs und DVDs.

Zu den besonderen Schätzen der Bibliothek gehören die Raritäten der Stiftsbibliothek mit ihren rund 40.000 alten Drucken und Handschriften, sowie die nahezu lückenlose Vorarlbergensien Sammlung inklusive Mediathek mit audiovisuellen Beständen. Mit dem Aufbau einer digitalen Bibliothek wurde auch schon ein Schritt in die Zukunft gemacht. Die Zeitschrift „Montfort“ im Umfang von 20.000 Seiten liegt bereits komplett digitalisiert vor, als Nächstes sollen die historischen Vorarlberger Zeitungen aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg digitalisiert werden.

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