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Land will dem steigenden Pflegebedarf vorbauen

Da immer mehr Menschen immer älter werden, besteht eine große sozialpolitische Herausforderung darin, die Qualität der Pflege auch angesichts des wachsenden Bedarfs zu sichern.

Landeshauptmann Herbert Sausgruber und Soziallandesrätin Greti Schmid präsentierten heute, Dienstag, im Pressefoyer die Ergebnisse einer aktuellen Studie, die wichtige Grundlagen für künftige Planungen in der Altenpflege liefert.

Die Soziologin Erika Geser-Engleitner und der Sozialplaner Christoph Jochum haben in ihrer Studie errechnet, dass die Zahl der älteren, pflegebedürftigen Menschen in Vorarlberg bis zum Jahr 2020 um ca. 38 Prozent zunehmen wird. Zudem werden sich die Pflegearrangements mit Familienbeteiligung deutlich reduzieren. Gründe dafür sind die vermehrte Berufstätigkeit von Frauen, mehr Einzelhaushalte, eine sinkende Pflegebereitschaft und steigende Scheidungsraten. Auch qualitative Veränderungen der Pflegebedürftigkeit erhöhen die Anforderungen. So wird die Zahl der Demenzfälle von knapp 3.300 im Jahr 2003 voraussichtlich auf über 5.400 im Jahr 2020 steigen.

Damit das bestehende Versorgungsniveau – 80 Prozent ambulante und 20 Prozent stationäre Pflege – gehalten werden kann, seien daher rechtzeitig entsprechende Planungen und unterschiedliche Strategien zu entwickeln, so LR Schmid.

Dementsprechend bestehe ein Umsetzungsauftrag, der sich an das “Pflegenetz” Vorarlberg als gemeinsame Plattform von Vertreterinnen und Vertretern der ambulanten und stationären Dienste sowie der Gemeinden richtet. Es gelte neue Modelle des ambulant betreuten Wohnen in Kooperation mit Pflegeheimen, Trägern, Wohnbau und ambulanten Diensten zu entwickeln, das bürgerliche Engagement im Pflegebereich zu fördern und Hauskrankenpflege und Mobile Hilfsdienste weiterzuentwickeln. Einmal mehr sprach sich Schmid für die steuerliche Absetzbarkeit von Betreuungsleistungen aus.

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