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"Land soll gutes Beispiel geben"

©Die Grünen
Bregenz - "Wer saniert, profitiert" lautet das Motto des diesjährigen Althaus-Sanierungsschwerpunktes der Vorarlberger Landesregierung. Aber: "Das Land sollte mit gutem Beispiel voran gehen", betont Klubobmann Johannes Rauch.

Und das sei bei den landeseigenen Gebäuden nicht der Fall. Mit einer Thermografiekamera haben die Grünen das Landhaus fotografiert – und massive thermische Mängel festgestellt.

„Gutes Beispiel geben”

„Wenn man auf dem schwarzen Landhaus ganz viel Rot sieht, hat das nichts mit der Politik zu tun”, erklärt Rauch die Aufnahmen. Konkret: Die roten Stellen auf den Bildern deuten auf massiven Wärmeverlust hin. Je dünkler der fotografierte Bereich, umso weniger Energie geht verloren. „Es wird auf den ersten Blick ein hohes Einsparpotenzial sichtbar”, ergänzt der Grünen-Energiesprecher Bernd Bösch – und schlägt zugleich Maßnahmen vor: Mit einem Fensteraustausch könnte der Energieverbrauch im Landhaus beträchtlich gesenkt werden. Und: Das Benutzerverhalten muss laut Bösch verändert werden. So seien zahlreiche Fenster über Nacht geöffnet. Die Sanierung würde laut den Grünen jedenfalls einen dreifachen Nutzen stiften: Senkung der Energiekosten, Forcierung des Klimaschutzes sowie Impulse zur Konjunkturbelebung.

Experten orten Potenzial

Der Thermografie-Experte Gebhard Bertsch, der die Aufnahmen im Auftrag der Grünen gemacht hat, analysiert auf „VN”-Nachfrage die Bilder. So seien besonders die Fenster in einem schlechten Zustand. Eine deutliche Reduktion der Energiekosten durch Sanierungsarbeiten sei möglich. Derzeit hat das Landhaus laut den Grünen durchschnittlich einen Energieaufwand in der Höhe von 129 kWh pro Quadratmeter und Jahr. „Ich halte eine Reduktion des Energieverbrauchs auf 50 kWh pro Quadratmeter und Jahr für realistisch”, sagt Bertsch. Zum Vergleich: Moderne Bürogebäude verbrauchen rund 20 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Auch für Josef Burtscher vom Energieinstitut sind die Fenster die größte thermische Schwachstelle des Landhauses. „So schauen 30 Jahre alte Gebäude aus, die keiner thermischen Sanierung unterworfen wurden”, erklärt er die Aufnahmen. Grundsätzlich würde er eine genauere Analyse für sinnvoll erachten, wofür jedoch detailliertere Informationen notwendig wären.

Land kontert

Die Verbesserung der landeseigenen Gebäude hinsichtlich ihres Energieverbrauchs sei ein wichtiges Ziel, dass das Land schon seit Jahren engagiert verfolge, konterten Umweltlandesrat Erich Schwärzler (ÖVP) und Hochbaulandesrat Dieter Egger (FPÖ). Auch am Landhaus sind laut Schwärzler bereits Maßnahmen gesetzt worden: Eine Photovoltaikanlage wurde 2003 installiert, 900 Energiesparlampen seien im Einsatz und durch zahlreiche technische Neuerungen sei der Stromverbrauch verringert worden.

 

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