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Land der Tourismus-Pioniere

Privatinitiative war und ist neben der fördernden öffentlichen Hand nach wie vor ein wichtiger Motor für den Tourismus in Vorarlberg.

„Die Anfänge unseres Fremdenverkehrs sind auf einige wenige Pioniere und Pionierfamilien zurückzuführen“. Die Väter der Organisationen und Infrastrukturen waren bedeutende Industrielle des Landes. Mit dieser Aussage erinnert der scheidende Landes-Tourismusdirektor Sieghard Baier in der von ihm aus Anlass des 110 Jahre-Jubiläums des Landesverbandes Vorarlberg Tourismus aktualisierten Ländle Tourismusgeschichte an den Beginn des wichtigen Wirtschaftszweiges.

Der Fabrikant Carl Ganahl aus Feldkirch war Eisenbahn-Pionier und schloss das Land mit der Vorarlberg-Bahn an das internationale Bahnnetz an. Der Dornbirner Fabrikant Viktor Hämmerle war Gründungsmitglied des Landesverbandes (1893) und engagierte sich u.a. auch als Straßenpionier. Tourismusorganisationen Österreichs nahmen im 19. Jhdt. von der Region Vorarlberg ihren Ausgang. 1871 wurde in Bregenz der erste Verkehrsverein der Monarchie konstituiert, 1884 wurde zwischen dem Pfänderhotel und der Bregenzer Weinstube Kinz das erste touristische Telefon Österreichs installiert. Seit 1927 fährt mit der inzwischen mehrfach modernisierten Pfänderbahn die erste Seilbahn Vorarlbergs. Lech und Zürs am Arlberg konnten den Aufstieg vom Bergdorf zur heutigen Super-Skiregion erst vollziehen, nachdem durch Privatinitiative mit der Flexenstraße (1897) eine winterfeste Verbindung gebaut wurde.

Die Entwicklung des modernen Skilaufs wurde ebenfalls von Vorarlbergern nachhaltig geprägt. Einer dieser Brettl-Pioniere war Viktor Sohm, der bereits 1887 am Gebhardsberg oberhalb von Bregenz alte Skier ausprobierte. 1906 führte Sohm in Zürs den “1. Gästeskikurs Österreichs“ durch. Auch auf dem Bödele bei Dornbirn tummelten sich frühe Skifahrer. Der Erste auf dem Hochtannberg war Pfarrer Johannes Müller aus Warth. Er bestellte sich 1895 Ski aus Schweden und lernte das Fahren in nächtlichen Versuchen. Den Kompromiss zwischen Norwegischer und Lilienfelder Technik von Mathias Zdarsky fand der Bregenzer Kaiserjägeroffizier Georg Bilgeri, der auch den Doppelstock forcierte. Als Schüler von Sohm und Bilgeri wurde Hannes Schneider aus Stuben zum Begründer der bahnbrechenden Arlbergtechnik.

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