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Land besteht auf Uni

Wien, Bregenz -  Aus der Pädagogischen Hochschule in Feldkirch solle eine Universität werden, sagen Landesrat Siegi Stemer (ÖVP) und andere Bildungspolitiker in Vorarlberg. Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) äußerte sich im VN-Interview (Montag-Ausgabe) zurückhaltend: „Ich verstehe, dass Vorarlberg eine eigene Universität haben möchte. Bei der Reform der Lehrerausbildung handelt es sich jedoch um einen langjährigen Prozess; das dauert mindestens zehn Jahre“, so Töchterle.

„Ob es am Ende Pädagogische Universitäten geben wird, wage ich nicht zu prognostizieren.“Stemer sieht „keinen Widerspruch“ zur Landesposition: Töchterle müsse das offen lassen. Schließlich sei er nicht allein verantwortlich für die Frage; auch Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) sei involviert.

In der Sache selbst ist für Stemer klar, dass aus der Hochschule eine Universität werden soll: „Wir spielen momentan noch in einer anderen Liga, das ist klar. Aber wir spielen sehr gut in dieser Liga und wir wollen aufsteigen.“ Schlussendlich sollen in Feldkirch möglichst viele Module der Lehrerausbildung „in guter Qualität studiert“ werden können, erläutert Stemer.

In Fächern, in denen das entsprechende Angebot nicht gewährleistet werden könne, sollten bereits gelebte Kooperationen mit benachbarten Universitäten wie Innsbruck, St. Gallen und Konstanz forciert werden. Dass der Weg zur Universität weit ist, wie der Wissenschaftsminister feststellt, bestätigt auch der Landesrat: Stemer betont jedoch, dass man hart daran arbeite. Und dass man nicht erst in zehn Jahren am Ziel sein möchte, sondern „jedenfalls früher“.

Die SPÖ Vorarlberg kritisiert, Töchterle wolle die Aufwertung der Pädagogischen Hochschule in einer Universität verhindern: Töchterle, ehemaliger Rektor der Uni Innsbruck, werde „offenbar vom eigenen akademischen Standesdünkel getrieben“, so Bildungssprecherin Gabi Sprickler-Falschlunger.

Die Grünen sehen sich durch Töchterle bestätigt: Die Umstellung auf eine Universität sei aufwendig und werde „etwa zehn Jahre“ dauern, meinte Bildungssprecherin Katharina Wiesflecker gestern: „Das Schild austauschen reicht nicht.“ Auch im Landtag wird morgen über das Thema diskutiert; die Landesregierung soll aufgefordert werden, sich für eine Universität in Vorarlberg stark zu machen.

Auch Rektoren befassen sich mit Reformprozess

Feldkirch – Die österreichische Rektorenkonferenz der Pädagogischen Hochschulen (PH) hat ihren bisherigen Vorstand bestätigt: Vorsitzender ist auch in den nächsten zwei Jahren Ivo Brunner, Rektor der PH Feldkirch. Als Stellvertreter wiedergewählt wurden Dagmar Hackl (PH Wien) und Josef Sampl (PH Salzburg); das teilte die Rektorenkonferenz gestern mit. Die Rektorenkonferenz will sich bis 2013 u. a. auf die „Uni-Frage“ konzentrieren. Als Arbeitsschwerpunkt sieht sie konkret die „Befürwortung einer eigenständigen Universität für pädagogische Berufe und der dazu notwendigen Autonomie“. (VN)

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